laut.de-Kritik
Erfolgsproduzent Guy Chambers in seinem Element.
Review von Jasmin LützNormalerweise fallen wir ja bei jedem neuen Musik-Act aus England sofort in Ohnmacht. Bei Elisa Schmidt aka Schmidt ist es genau andersrum. Die Berliner Sängerin verzückt mit ihrer rauchigen Stimme bereits die englische Bevölkerung. Entdeckt hat sie Guy Chambers, der ehemalige Produzent und Songschreiber von Robbie Williams.
"Femme Schmidt" heißt ihr Debüt, und jetzt will die zugezogene Göre (geboren in Koblenz) mit einem Hang zur New Burlesque auch hierzulande punkten. Bei ihren Promo-Gigs hat das schon ganz gut funktioniert. Provokant und sicher tritt sie vor ihr Publikum. Auf ihrem Album vermischt sie selbstbewusst Jazz und Pop in zwölf Stücken. Das Saxophon ist neben ihrer Stimme der Star in dieser Zeitreise.
"Shadowman" versetzt den Hörer gleich zu Beginn in die goldenen Zwanziger. Als 'Pop Noir' bezeichnet Schmidt ihre Musik, in der sie all ihre Gefühle legt und dabei nicht nur in alte Muster fällt. Als der neue Blaue Engel wird sie gehandelt. Ist sie etwa der moderne Klon von Marlene Dietrich? Wohl kaum, wobei die Allüren und das nötige Selbstbewusstsein einer Diva besitzt die 22-Jährige und auch sonst scheint sie keine Berührungsängste zu haben. Schließlich soll sie schon mit Schauspieler Hugh Grant geknutscht haben.
Aber das nur am Rande, denn Boulevard-News liest man woanders. Wichtiger ist, das Erfolgsproduzent Chambers mal wieder sein Händchen für gute Popstücke beweist. Damals bei Robbie waren es die Hit-Single "Angels", das Album "Escapology" oder auch die grandiose "Swing When You're Winning"-Komposition. Bei Schmidt heißt die Ballade "Stockings & Belt". Hier haucht sie lasziv und französisch-verraucht ins Mikro. "Boom Boom" verleitet dann wieder mehr zum flippigen Swing-Tanz.
In "Sin City" wechselt das Saxophon zu einem starken Trompetensolo, während "Under My Heart" mehr mit Pianoharmonien verführt. "Femme Schmidt" ist ein moderner Trip durch verschiedene Epochen und erheblichen Gefühlsschwankungen.
4 Kommentare
Geht es noch aufgesetzter? Gott, ist das schlecht. Vor ein paar Jahren noch als "Lila" unterwegs, sich der Öffentlichkeit mit grauenhaftem Obama-Tribute anbiedernd. (http://www.myvideo.de/watch/5807068/Yes_We…). Und jetzt das. Ürgh.
sympathisch/unsympathisch? egal...wenigstens nicht provinziell! potential zum polarisierenden star und talent hat sie. so muss man das machen, wenn man aus germania kommt, dann klappts auch mit den amis/briten/franzosen. endlich mal showbiz statt leberwurst mit silbermond.
.ein paar hoffnungsvolle ansätze sind da,abwarten ob die folgenden ausgaben für mehr abwechslung in der melodie sorgen
ähm ja, davon das sie es in england co. "geschafft haben soll, habe ich allerdings auch noch nie gehört...abgesehen von deutschen reviews.