laut.de-Kritik

Hugo Race und Marta Collica geben sich nostalgisch zeitlos.

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Seit Ende der 1970er Jahre ist Hugo Race musikalisch pausenlos aktiv. 1983 war er Gitarrist bei Nick Cave: Man or Myth, aus denen 1984 Nick Cave & The Bad Seeds hervor gingen und an deren Debüt "From Her To Eternity" samt anschließender US-Tour er beteiligt war. Nur das bekannteste seiner vielen Projekte, die zum Teil nebeneinander existieren.

Das gibt Hugo Race die Möglichkeit, unterschiedliche Stimmungen mit unterschiedlichen Namen zu versehen. Mit Sepiatone schafft er seit Anfang des Jahrtausends in unregelmäßigen Abständen dichte, filmische Atmosphären. Hier an seiner Seite: die ähnlich umtriebige Sizilianerin und Wahl-Berlinerin Marta Collica. Sie betreibt auch eine Solokarriere und spielt als Keyboarderin und Sängerin in John Parishs Liveband.

Dass unter diesen Umständen die Aufnahmen vier Jahre gedauert haben, überrascht nicht weiter, zumal Race zwischendrin wieder nach Australien gezogen ist. Ein Großteil der Arbeiten hat dennoch in Italien stattgefunden, wo er seit Ende der 90er Jahre gelebt hatte. So erklärt sich, dass die meisten beteiligten Musiker von südlich der Alpen stammen, darunter Gitarrist Giovanni Ferrario, der in einem weiteren Hugo Race-Projekt aktiv ist und zudem für PJ Harvey und ebenfalls John Parish spielt.

Eine große Familie also, was man dem resultierenden Material auch anhört. Melancholisch, aber leicht wie eine Feder, schwirren die Klänge aus den Lautsprechern. Gitarren, Klavier, Percussion, gelegentlich ein Cello, Beats, Samples. Race' tiefes, unaufgeregtes, manchmal an Nick Cave erinnerndes Organ kontrastiert wirkungsvoll mit Collicas hoher, ätherischer, verträumter Stimme.

"Nothing really matters", singen sie im Duett in "Morning After" und fassen so gut die Stimmung des Albums zusammen: nostalgisch auf der einen Seite, zeitlos auf der anderen, mal 70er-Krimi, mal leicht gruselig, auf jeden Fall entspannt. Ein bisschen Goldfrapp, ein bisschen Isobel Campbell und Mark Lanegan, mit dem erfrischenden Ansatz, niemandem etwas beweisen zu müssen.

"Echoes On" ist ein Album im wahren Sinne. Kein Track sticht hervor, da sie ineinander übergehen. Der Titel ist dabei gut gewählt: Noch lange nach dem Ende meint man, einzelne Klänge zu vernehmen, die sich wie ein Echo durch den Raum bewegen.

Trackliste

  1. 1. Conflicted
  2. 2. Shallow Tears
  3. 3. Mare Grosso
  4. 4. Never Been Away
  5. 5. Double Life
  6. 6. Air Berlin
  7. 7. Morning After
  8. 8. Young Desire
  9. 9. Cold & Blue
  10. 10. La Fuga
  11. 11. City Lights

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LAUT.DE-PORTRÄT Hugo Race

Seit Ende der 1970er Jahre betätigt sich der Australier als Gitarrist, Produzent, Sänger, Multi-Instrumentalist , Schauspieler, Drehbuchautor und Regisseur.

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