laut.de-Kritik
Auf einer 'magischen Reise' durch die Welt.
Review von Klaus WerzZusammen mit ihrem Produzentengatten, dem Hard Rock-König Robert "Mutt" Lange (Def Leppard, Bryan Adams, AC/DC), hat Eilleen Regina Lange alias Shania Twain nach den schwachen "The Complete Limelight Sessions" endlich wieder ein sehr gutes Werk produziert.
Mit "UP!" schließt sie in Sachen Stil und Qualität an ihren Megaseller "Come On Over" an. Nach Shanias Angaben entstand das Gros des Doppelalbums auf einer "magischen Reise" durch verschiedene Länder und Städte Europas sowie die Bahamas, die Grenadine Islands und Indien.
Als Erstes fällt die innovative Aufmachung ins Auge. Auf beiden CDs gibt es die gleichen Songs zu hören, einmal als Pop-Version, einmal als World-Version. Während das Pop-Album dem Hörer den typischen Shania-Mix aus wunderschönem Pop/Rock und leichten Countryeinflüssen schenkt, erfahren jene Songs in der World-Version einen sanften, orientalischen Touch.
Heraus ragen das schon Anfang November in die Charts katapultierte "I'm Gonna Getcha Good!", "Nah!" und "Cést La Vie", aber auch die langsameren Songs wie "It Only Hurts When I'm Breathing" und "I'm Jealous" stehen den schnelleren in nichts nach.
Der Refrain von "Cést La Vie" erinnert mich an einen alten Abba-Hit, das rockige "In My Car (I'll Be The Driver)" lustigerweise an meine Ex: Du kannst alles von mir haben, aber mit meinem Auto fährst du nicht mehr. Cool.
Grundsätzliche Unterschiede zwischen den zwei Versionen lassen sich bei den Anfangssequenzen der Lieder erkennen: auf der 'Welt'-Scheibe dominieren die orientalischen Musikinstrumente mit ihren eher ungewohnten Klängen. Die Pop-Songs dagegen behaupten sich in den jeweiligen Intros mit melodiösen Gitarrenriffs und straighten Drum-Sounds.
Shania fuhr für die indischen Einflüsse extra nach Mumbai, um dort mit den Brüdern Simon und Diamond Duggal an ihren Stücken zu arbeiten, denn die beiden Jungs sind für ihren innovativen Mix aus Hip Hop, Reggae, Dance und indischer Folklore bekannt. Ihre Arbeit hört man am deutlichsten bei den Intros, der Violinbegleitung und dem kurzen Instrumentalsolo in "When You Kiss Me" heraus.
Shania bleibt sich mit den bodenständigen Lyrics treu. Die Lieder handeln wie immer von Liebe, Eifersucht und den anderen Gefühlen einer "Beziehungskiste". Die Texte sind einfach strukturiert und animieren zum Mitsingen. Selbst wenn man sich nicht direkt angesprochen fühlt.
1 Kommentar mit 3 Antworten
Shania‘s bestes Album bisher, obwohl mir nicht jeder Track gefällt. Ihre charakteristische Mischung aus Country-Folk-Reggae-Schlager-Pop ist radio- und stadiontauglich, aber irgendwie auch gewöhnungsbedürftig, wie ich finde. Nah, Thank You und I’m Not In The Mood gefallen mir sehr, der Rest ist solide, eingängig (und für Massenmusik recht stringent) produziert.
"Shania‘s"
Schwingi, Grammar Nazis mag niemand!
"Shania‘s bestes Album bisher, obwohl mir nicht jeder Track gefällt."
Das mag ich ja so an laut.de. Komplexe Charaktere, innere Zerrissenheiten a la Falco und der stets unerschütterliche Wille zur Differenziertheit. Das Leben steckt voller Pralinen!