laut.de-Kritik

Düsterer Country-Rock-Pop ohne Schnick-Schnack.

Review von

Ein stampfender Beat, ein eingängiges Gitarrenriff und eine hübsche Frauenstimme, die verrucht "Aha ha ha aha" ins Mikro haucht - darf ich vorstellen: die Sons And Daughters. Die Band, die von den gehypten Franz Ferdinand schon seit Monaten lobgepriesen wird. Und zwar zu Recht. Nach einem Bob Dylan-Song benannt, bringen sie ihre Musik fast genauso exakt auf den Punkt wie der Mr. Tambourine Man. Kein Schnick-Schnack, kein überproduzierter Hochglanz, einfach zwei Mädchen und zwei Buben in einem Studio - fertig.

Genauso schlicht wie das Cover-Artwork ist auch die Musik. Drums, Gitarre, Gesang, ab und zu noch eine kleine Piano-Einlage. Der Opener "Fight", stürzt einen trotzdem von der ersten Sekunde an mit düsterer Kellerparty-Melodie, dem nicht mehr aus dem Kopf zu kriegenden Gitarren-Loop und dem sich abwechselnden Gesang zwischen Männer- und Frauen-Stimmen ins Sons And Daughters-Fieber. Etwas ruhiger, aber genauso intensiv geht es im zweiten Stück "Broken Bones" zu. Die Instrumentierung auf Sparflame gehalten, bezaubert vor allem die Stimme der Sängerin Adele Bethel. Das folgende "Johnny Cash" lässt wohl keinen großen Spielraum für Interpretationen. Die vier lieben Johnny Cash und setzen ihrem Helden hiermit ein schroffes, raunendes Denkmal.

Mit "Start To End" feiern wir das absolute Highlight des Albums. Im Intro erklingt eine Akustikgitarre, die sich um eine zarte Frauenstimme herum schlängelt, bis Drums und Bass sich langsam in ein düsteres Klanggewand hinein steigern. Der verschwörerische Refrain, "... from start to end we'll start again ..." lässt einen andächtig lauschen und über die tiefe Bedeutung des Songs sinnieren. Wenn Stephen King Musiker wäre, würde es sich wahrscheinlich genauso anhören.

Das abschließende "Awkward Duet" bringt zuletzt noch die Country-Qualitäten des Quartetts ans Licht. In ehrenhafter Johnny Cash-Tradition lassen sich unruhige und melodiöse Gitarrenparts von zurückhaltenden Vocals unterstützen. Die Sons And Daughters machen düsteren Country-Folk-Alternative-Pop-Rock, der seinesgleichen sucht. Und wie Bob Dylan schon sagte: "Come mothers and fathers, throughout the land. And don't criticize what you can't understand. Your sons and your daughters are beyond your command."

Trackliste

  1. 1. Fight
  2. 2. Broken bones
  3. 3. Johnny Cash
  4. 4. Blood
  5. 5. Start to end
  6. 6. La lune
  7. 7. Awkward duet

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LAUT.DE-PORTRÄT Sons And Daughters

"Come mothers and fathers, throughout the land. And don't criticize what you can't understand. Your sons and your daughters are beyond your command." …

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