laut.de-Biographie
Soul Rebels Brass Band
Die Soul Rebels Brass Band sind das fehlende Bindeglied zwischen Public Enemy und Louis Armstrong. Viel passender als das New Yorker Kulturmagazin Village Voice kann man die acht Musiker aus New Orleans kaum beschreiben. Nie werden sie müde, in ihrer Mischung aus Jazz, Hip Hop, Mardi-Gras Funk, Reggae und melodischem Rock und Pop neues Terrain zu erschließen.
Im Dezember 2011 treten sie in der gleichen Folge wie Loutallica bei 'Later with Jools Holland' auf. Metallica zeigen sich begeistert und lassen die Soul Rebels alle vier Shows ihrer '30th Anniversay Week' eröffnen. Anstatt typische Brass-Band Standards wie "When The Saints Go Marching In" zu spielen, gibt es "For Whom The Bell Tolls", "One" und "Seek And Destroy" um die Ohren.
Natürlich ist dies nur eine weitere Episode im Schaffen von Lumar LeBlanc (Snare Drum), Derrick Moss (Bass Drum), Julian Gosin (Trompete), Marcus Hubbard (Trompete), Corey Peyton (Posaune), Paul Robertson (Posaune), Erion Williams (Saxophon) und Edward Lee Jr. (Sousaphon). Sie zeigt jedoch, wie sehr die Musiker jegliche Scheuklappen abgelegt haben, und macht sie zudem einem noch breiterem Publikum bekannt.
Lumar LeBlanc und Derrick Moss entstammen der New Orleanser Formation Dejean's Young Olympic Brass Band. In Traditionen eingeengt, beschließen sie 1991, die zeitgenössische Musik, die sie im Radio hören, selbst zu spielen, ohne gleichzeitig den für ihre Heimatstadt typischen Jazz zu verraten. Mit neu gefundenen Mitmusikern gründen sie die Soul Rebels Brass Band. In das übernommene Marching Band Konzept lassen sie, für diese Musik untpyisch, gesungene und gerappte Lyrics einfließen. "Die meisten unserer Eigenkompositionen haben Gesangslinien – das würde man in einer Traditional Brass Band ganz sicher so nicht machen", so LeBlanc.
Schnell erspielt sich die Crew mit selbstgeschriebenen Stücken sowie diversen Coverversionen eine treue Fangemeinde auf den Live-Bühnen von New Orleans. Als sie für die Neville Brothers eröffnen, ist es Cyril Neville, der ihnen ihren Namen gibt und sie erstmals als "Soul Rebels" bezeichnet.
1995 erscheint das erste Album "Let Your Mind Be Free" auf dem Independent Label Mardi Gras Records. Es folgen lange Tourneen mit bis zu 250 Shows im Jahr. Die Soul Rebels Brass Band bereist Europa und Süd-Afrika, eröffnet für James Brown, Bootsy Collins, Robert Plant & Jimmy Page, Arcade Fire, The Roots und viele andere.
Derweil geht ihre Heimat 2005 in den Fluten von Hurricane Katrina unter. Die Gruppe verstreut sich über das weite Land, doch kommt sie immer wieder regelmäßig in Ihrer Heimatstadt für Konzerte zusammen. Wenn es der Tourplan zulässt, spielen sie jeden Donnerstag im Le Bon Temps Roule. Doch jetzt ist da viel mehr als ihre Musik, jetzt haben sie eine Bestimmung. "Musik war für die Genesung von Katrina das Hilfsmittel Nummer eins", sagt LeBlanc, "die Katastrophe hat weltweit für immens viel Aufmerksamkeit für unsere Musik gesorgt."
Vor dem Sieg der Saints im Super Bowl 2010 sind die Soul Rebels in der Parade zu sehen. 2012 veröffentlichen sie mit "Unlock Your Mind" endlich bei Rounder Records ihr erstes internationales Album. Produziert wird das Album von Scott Billigton und beinhaltet Gast-Auftritte von Cyril Neville, Trombone Shorty, Ben Ellman und Leo Nocentelli, dem Gitarristen der legendären Meters.
Doch auch dies bleibt nur ein Eckpunkt in der Karriere der Hardest Working Band in Show Business. Fleißig sammeln sie weiter Tour-Meilen, wie George Clooney in "Up In The Air" und verwandeln dabei Blech zu Gold.
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