laut.de-Kritik

Zahnlose Abkehr ins Pop-Universum.

Review von

Stabbing Westward. Der Spawn-Soundtrack kam mir in den Kopf, Gitarren und in Maßen auch Industrial. Das Cover sah auch ein wenig nach Gitarrenmusik der düsteren, härteren Gangart aus - verschmiertes, schwarzes Make Up und nicht die freundlichsten Farben. Also die CD in den Player gelegt und ...

... und dann erwartete mich eine böse Überraschung. Denn irgendjemand scheint Stabbing Westward sämtliche Zähne gezogen zu haben. Schon der erste Track "So Far Away" dudelt uninspiriert vor sich hin. Beliebiger Radio-Pop-Rock, wie er am Fließband produziert wird. "Jeder haut mal daneben", dachte ich mir noch, vielleicht würde der Rest der Platte ja besser werden. Falsch gedacht! "I Remember" säuselt so anbiedernd und mainstreamig dahin, dass es ein Graus ist. Der Gesang erinnert mehr an sanfte Boygroupstimmen als an Rock. Als dann endlich die Gitarren einsetzen, werden sie nach wenigen Momenten schon wieder abgewürgt - bloß keine Ecken und Kanten.

Bei "Wasted" kommt dann zum ersten Mal ein wenig Hoffnung auf, nur um vom nachfolgenden "Happy" gleich wieder ruiniert zu werden. Selbst bei den Songs, die mit einem guten Riff beginnen, wird sofort wieder auf die Bremse getreten, warum auch immer. Einzig "Angel" fordert beim Zuhören mal länger als 20 Sekunden. Egal was Stabbing Westward hier geritten hat, der Schwenk hin zu poppigeren Tönen steht den Jungs nicht besonders gut zu Gesicht und wird wohl eine Menge Fans vor den Kopf stoßen.

Trackliste

  1. 1. So Far Away
  2. 2. Perfect
  3. 3. I Remember
  4. 4. Wasted
  5. 5. Happy
  6. 6. The Only Thing
  7. 7. Angel
  8. 8. Breathe You In
  9. 9. High
  10. 10. Television

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