laut.de-Kritik
Entspannend kauziger Pop aus Wales.
Review von Jens BrüggemannKaum läuft die CD, findet man sich in der hutzeligen und wolkig-weichen Welt der Super Furry Animals wieder. Entführt durch zunächst sanfte und ruhige Beats, die zum Zurücklehnen einladen. Später angereichert mit Keyboardsounds, die wie Wellen gegen die Seele branden. Mal flacher, bald höher. Die Musik wirkt schon.
Das macht jedenfalls streckenweise das sechste Studio Werk der Super Furry Animals "Phantom Power" aus. "Hello Sunshine", "The Piccolo Snare" oder auch "Cityscape Skybaby" sind wunderschön tiefe Tracks, die sanft aber bestimmt ans Herz gehen. Augen zu und träumen. Dabei fällt der Hörer keineswegs in eine knapp 52-minütige apathische Trance. Denn die Band aus Wales hat ihre Hausaufgaben einmal mehr einwandfrei erledigt.
So finden sich auf dem Album nicht nur Weichspüler, sondern auch lautere Songs mit durchaus kritischen Vocal-Lines von Gruff Rhys. "Out Of Control" ist so ein Beispiel, mit Textzeilen, in denen sich auch der Titel des Albums wiederfinden lässt: "We Are Scum/Overrun And Out Of Control/Holy Wars/Phantom Power". Ähnlich satt und druckvoll erscheinen Tracks wie die bereits ausgekoppelte Single "Golden Retriever" oder der letzte Song "Slow Life", mit dem der Hörer schließlich wieder in die Welt entlassen wird.
Passend zum sympathischen Popsound ist auch das optisch ansprechende Artwork in besinnlichen Gelb- und Brauntönen gestaltet. Das zu einem Panorama aufklappbare Booklet enthüllt dabei nicht nur einen Blick in die absonderliche Welt der Super Furry Animals, sondern gibt rückseitig auch Einblick in die Songtexte.
Insgesamt ein wirklich schönes Teil, das für Fans ein Muss und für alle anderen mindestens ein Reinhören wert sein sollte.
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