laut.de-Kritik
In Sachen Nu Breaks sind sie ganz weit vorne im Club.
Review von Martina SchmidDie Spielwiese elektronischer Musik hat sich seit Beginn der Neunziger zu einem wahren Dschungel verwandelt. Acid, House, Minimal, Techno, Breakbeat, Drum'n'Bass, Garage, Happy Hardcore, Nu Skool Breaks, Booty Bass usw. Das Ausmaß der Kategorisierungen ist nahezu endlos. Terminalhead haben ihre Markierungen in diesem ausufernden Koordinatensystem weit um den Breakbeat angesiedelt.
Mit Nu Skool Dancefloor-Smashern wie "What Time Is It?" bringen die drei Briten frischen Output in die aufblühende Szene. So buchstabiert man Zukunft auf Breaks. Das zwischen lockerem Garage und deepen Nu Breaks changierende "Mind Of Your Own" kann im Club zwar sicher auch einiges ausrichten, seinem Vorgänger aber in punkto Pushen nicht das Wasser reichen. Hinzu kommt die vocoder-malträtierte Überpräsenz des MCs, die dem Track etwas den Wind aus den Segeln nimmt.
Das kann "How Does It Feel?" nicht passieren. Obwohl der MC hier auch schon fast eine zu starke Position einnimmt, bricht das mit Acidlines gespickte Big Beat-Stück geradezu ekstatisch aus.
Nach diesen drei viel versprechenden Eröffnungstracks scheint die Luft aber irgendwie raus zu sein. Mit dem lieblos klingenden Hip Hop-Stück "P.Y.O" tun Terminalhead weder sich noch den Hörern einen großen Gefallen, und auch sonst scheinen sie den Anschluss an die druckvollen Brecher nicht mehr zu finden. "Headstrong" und vor allem "Beats, Rhymes, Flavour" warten zwar noch mit ein paar tauglichen Beats auf, bleiben sonst aber eher flach.
In Sachen Nu Breaks sind sie ganz weit vorne im Club. Auf Albumlänge können Terminalhead die Versprechen, die sie auf dem Dancefloor geben, aber leider nicht halten.
Noch keine Kommentare