laut.de-Kritik
Voices of Germany: zwischen Kid Rock und The Strokes.
Review von Michael EdeleIn der ersten Folge von "The Voice Of Germany" waren Alex und Sascha bzw. Boss und Hoss zwar die Sympathieträger in der Jury, aber so wirklich viele Sänger haben sich bislang noch nicht für die Crew der beiden entschlossen. Hat man die Jungs vielleicht als reine Country-Coverband abgespeichert?
Das wäre ein großer Fehler. Zum einen sind sie in Sachen musikalisches Können deutlich unterbewertet. Zudem ist zu konstatieren, dass sowohl in Sachen Covers als auch Country vieles auf der Strecke geblieben ist. Bereits der Titeltrack hat zu Beginn mit Country gar nichts mehr am Hut, man fühlt sich schon eher an eine Band wie The Strokes erinnert.
"Don't Gimme That" könnte ebenfalls nicht weiter von Country entfernt sein, swingen die Cowboys aus Berlin doch mit der Bläsersektion von The Tijuana locker flockig ums Eck. Weiter geht es mit dem relaxten "Live It Up" das im sehr reduzierten Singer-Songwriter-Style daher kommt und etwas mit Hip Hop kokettiert, Kid Rock lässt grüßen.
Ebenfalls eher ruhiger und mit leichtem Hammondorgel-Einsatz geht "The Answer" zu Werke, "I Keep On Dancing" offenbart sich dann als so was wie eine reine Chartnummer. Nicht schlecht gemacht, aber wer erwartet so was von The BossHoss? Ebenfalls skeptisch lässt "Hayday" mit seinen Discobeats und der reduzierten Strophe zurück, Spaß macht die Nummer erst im Refrain.
Rockiges im Stile von "My Way" - das nichts mit Sinatra zu tun hat - oder eben Countryflair wie in "Killers", "My Country" oder der zurückhaltende Rockabilly-Track "Riding High, Singing Low" erinnern noch am ehesten an die 'alten' The BossHoss.
Coverversionen gibts auf "Liberty Of Action" natürlich auch. Beispielsweise die Bossa Nova-Hymne "Sex On Legs", das Beach Boys-mäßige "Money (That's What I Want)" oder das smoothe "L.O.V.E." mit diversen Gastsängern samt sexy Dame.
"Liberty Of Action" dürfte für viele Fans ein eher ungewöhnliches Album sein, das seine Zeit braucht. Ob die Jungs damit auf ihren Konzerten die Stimmung durchweg halten können, ist noch nicht ausgemacht.
1 Kommentar mit einer Antwort
was für ne lieblose review...
so wie pflichtprogramm abgearbeitet...
jawoll.seh ich ganz exakt genauso. THEBOSSHOSS haben wahrlich grandiosere wortgebirge, die dieses legendär fabublös tönende magnus opum in die richtige klangwellendurchflutete zeilenstruktur rücken, verdient. so will ich die höchstgradigst liebevoll ausstaffierten rocknrollmops-perlen, ebenso wie gefühlvoll geschmalzte schmonzbrocken preisen