laut.de-Kritik
Ein echter Mersey-Klassiker mit melancholischer Anmutung.
Review von Jasmin LützIm April 2018 brachten Single und Video zu "Sweet Release" das erste fröhliche Wiederhören mit The Coral. Die Lieblingsband von 2005 mit der unvergessenen 60s-Power-Pop Blüte kündigte mit diesem catchy Radio-Hit ein neues Album an. Das heißt nun "Move Through The Dawn", und ihren launigen Sound für sommerfrische Hymnen haben The Coral nicht verloren ("Reaching Out For A Friend"). Bereits der Opener "Eyes Like Pearls" ist ein echter Mersey-Klassiker mit melancholischer Anmutung.
Die Haare der Liverpooler Jungs sind zwar mittlerweile länger geworden, aber die Lieder sind angenehm kurz und überschreiten selten die Drei-Minuten-Marke. Die Melodien klingen vertraut und bleiben wieder schön im Ohr hängen ("Love Or Solution"). Country-Folk-Nostalgie mit Akustikgitarre und kitschigem Background-Chor, so klingt die mystische Sommerliebe 2018: "Eyes Of The Moon".
Hier und da erinnern The Coral an The Traveling Wilburys, der Supergroup mit George Harrison, Jeff Lynne, Roy Orbison, Tom Petty und Bob Dylan. Aufgenommen wurde "Move Through The Dawn" in Liverpool, und neben Richard Turvey, der auch die letzte Platte "Distance Inbetween" produzierte, waren The Coral an der Produktion beteiligt.
"Move Through The Dawn" lebt von glasklaren Stimmen und euphorischen Folk-Pop-Melodien, die man den ganzen Tag gerne vor sich hin summt. Die Rhythmus-Beziehung von Sänger James (Gitarre), seinem Bruder Ian am Schlagzeug und Bassist Paul Duffy (auch Saxophon) hält nun schon über 20 Jahre. James rau-sanfte Stimme leitet die Songs ein, bevor die vokalen Harmonien der restlichen Musiker das Stück wohlklingend abrunden ("Undercover Of The Night").
Zum krönenden Abschluss zupft Keyboarder Nick Power die Akustikgitarre und betont die zarte Seite der Band. "After The Fair" ist eine wunderschöne Ballade, und danach kann man nur noch von Herzen sagen: Willkommen zurück, Jungs!
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