The Havana Ragdolls - " Demolition Boogie Attack"

Köln hat ja doch noch seine schönen Momente. Wird einem manchmal das heimatliche Dorf zu eng, gibt es am nächsten Tag wieder einen Grund zur Hoffnung, und die Umziehpläne werden mal wieder auf Eis gelegt. In dunklen Probelöchern dieser Stadt krachen viele verborgene Höllensounds durch die Gemäuer.

Die Arschtreter-Melodien von Angelika Express haben sich derweil aus den feuchten Ritzen an die Domspitze gerockt. Zeit um neue Rock'n'Roll-Dröhnungen aus der jecken Rheinstadt kennen und lieben zu lernen. Havana Ragdolls schwitzen nun die Tapete von den Wänden. Mit ihrem Debüt "Demolition Boogie Attack" schlagen sie ihre 60ies-Rhythmen und 70er Punkrock-Sounds den Erdbewohnern um die Ohren.

Da bleibt kein Gliedmaß steif. Es zuckt in allen Körperregionen und das Quartett beweist absolutes Soulpunk Potenzial. Stathi, Martin, Panu und Flo zerschmettern ihre Instrumente im ordentlichen Punkrock Akkord und die Stimme von Stathi könnte direkt aus Detroit eingeflogen sein. "Like A Dog" rockt die Garage, wie es sonst nur meine Lieblings-Punkrocker The Dirtbombs tun. Für kurze Zeit klingen Havana Ragdolls dann auch mal nach purer Spaßpunkband aus der landschaftlichen Umgebung ("No Way Out"), sie werden aber mit "Silly Things" sofort auf die ernste Pogoschiene zurück geholt. Laune macht das Album auf jeden Fall. Die Scheibe legt man immer wieder gerne auf und ist gespannt, das kraftvolle 3-Gestirn mal live zu erleben.

Produzent des Erstlingswerks ist kein Geringerer als Mr. Paul Smith himself von den famosen Dumbell. Fucking unglaublich! Ich kann nur sagen, raus aus dem Probekeller und rein in die Oldschool-Let's Go-Szene. Wer mit den Ramones aufgewachsen ist, sollte mit den Havana Ragdolls alt werden. "C'mon Boys, Can I Boogie With You?"