Porträt

laut.de-Biographie

The Hooters

Kaum eine Band ist in den Augen und Ohren der meisten Leute so sehr mit den 80ern verknüpft wie die Hooters. Fast jeder hat schon einmal die unzerstörbaren Hymnen "All You Zombies", "Johnny B" oder "Satellite" gehört und dazu getanzt. Doch Vorsicht! Wer die Hupen jetzt auf ein Dasein als bemitleidenswerte Popschranzen vergänglichen Glanzes eines kulturell in Teilen recht seltsamen Jahrzehnts reduzieren möchte, irrt sich beträchtlich.

The Hooters - 30th Anniversary Box Aktuelles Album
The Hooters 30th Anniversary Box
Die Hooters zeigen nur ihre alten, ausgeleierten Hupen.

Sie wählen als Bandnamen 1980 den Spitznamen für die berühmte Melodica der Firma Hohner. Die Hooters sind – man glaubt es kaum – eine der ersten echten und authentischen Independent-Bands im absolut wörtlichen Sinne. Schon vor dem ersten Release erspielen sie sich in Philadelphia bereits eine stattliche Fangemeinde. Das bringt die beiden federführenden Chefs und Songwriter Eric Bazilian/Rob Hyman auf die Idee, man könne und solle doch einfach mal eine Platte selbst produzieren.

Obwohl beide in diesem Business noch grün hinter den Ohren sind, gelingt ihnen das Vorhaben perfekt. 1983 erscheint das Debüt "Amore". Ohne jegliche Promo verkauft das Album im Handumdrehen 100.000 Exemplare. Auch das Zombie-Lied existiert hier bereits in einer frühen, noch etwas ungelenk tönenden Version.

Mit dem Achtungserfolg und der Live-Routine im Rücken geht auf einmal alles rasend schnell. Ein Majordeal winkt. Auch die Kollegen zeigen sich beeindruckt vom Gespann Hyman/Bazillian. Auf ausdrückliche Anfrage basteln beide die erste Platte von Cydi Lauper zusammen. Gemeinsam mit der bunten Dame schreibt Hyman das spätere Kultlied "Time After Time", das sogar ein begeisterter Miles Davis ins Live-Programm übernimmt.

Der kolossal geglückte Einstieg ins Showgeschäft hilft auch der Band. 1985 erscheint "Nervous Night" und schlägt bombastisch ein. "All You Zombies" ist erneut vertreten und mausert sich vom regionalen zum weltweiten Chartbreaker. Die ganz eigene Mischung aus Poprock mit leichtem Wave-Touch trifft den Zeitgeist der 80er-Kids ins Mark. Der endgültige Ritterschlag folgt auf dem Fuße. Im selben Jahr geben sie den Opener des Geldofschen Live Aid-Konzertes in Philadelphia.

Mit dem 87er Opus "One Way Home" erobern sie hernach Europa endgültig. Die leichte Hinwendung zum Folkrock kommt beiderseits des Atlantiks sehr gut an. "Satellite" und vor allem das unsterbliche "Johnny B" avancieren zu Gästen auf fast jeder Party. Das Nachfolgewerk "Zig Zag" gilt in Fankreisen als Zenit ihres Schaffens und als homogenes Meisterstück. Trotzdem kann die Truppe ihren Erfolg im amerikanischen Heimatland in den 90ern nicht konservieren. In Europa (vor allem in Deutschland) tritt jedoch der Hasselhoff-Effekt ein. Die Populärität des 'weltberühmt in Germany!' endet nicht.

1995 trennt man sich für sechst Jahre. Hyman/Bazilian schreiben in dieser Phase verstärkt Songs für andere. In dieser Sparte bleiben beide auch im US-Markt erfolgreich. Bemerkenswert ist besonders die Zusammenarbeit mit Joan Osborne ("One Of Uus") und Robbie Williams ("Old Before I Die"). "One Of Us" existiert sogar in einer deutschsprachigen Version die mit Hilfe derbefreundeten Erdmöbel aus Köln entsteht. Die folgenden Studioscheiben geraten nach der Reunion nicht mehr so spektakulär wie ehedem. Und auch die Best Of "30th Anniversary Box" gerät eher zu einem lauwarmen Aufguss alter Erfolge.

Dafür konzentrieren sich die Jungs aus Philadelphia zunehmend auf Konzerte. Auch nach mehr als 30 Jahren beehren sie ihre Fanschar regelmäßig mit Auftritten im akustischen und elektrischen Gewand.

Alben

Surftipps

  • The Hooters

    Offizielle Webpräsenz

    https://www.hootersmusic.com/
  • Fanseite

    Die 'offizielle' deutsche Fanpage

    https://thehooters.de/

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