laut.de-Kritik
Der Geist der Ramones lebt weiter.
Review von Michael EdeleHey, ho, let's go! Von Joey Ramone wird man diese Worte leider nie mehr hören, da dieser ja an Ostern seinem Krebsleiden erlag. Würdige Nachfolger sind aber nach wie vor The Nomads.
Ob man das jetzt Rotzrock oder Schweinerock oder wie auch immer nennt, gute Laune Musik ist es auf jeden Fall. Zum Nachdenken bleibt dabei kaum Gelegenheit und es besteht auch gar kein Bedarf danach. Die Songs sind straight auf den Punkt gebracht, nicht übermäßig anspruchsvoll und gehen schnell ins Ohr. Die Lyrics handeln von Allerweltsdingen, nie zu tiefsinnig und immer mit der nötigen Prise Humor. Zwar konnte man diesmal nicht wieder Joey Ramone für einen Song gewinnen, doch ließ sich Nick Royale von den Hellacopters den Spaß nicht nehmen, bei "Competitors In Crime" die Gitarre mit zu schreddern.
Am meisten Drive haben Songs wie "Open Up Your Doors" oder "In A House Of Cards", bei dem die Ramones an allen Ecken und Enden zu hören sind (mit einer kleinen Prise Beach Boys vielleicht). Doch auch "Top Alcohol" hat bei mir 'nen Stein im Brett, der Text ist einfach zu kultig "It wasn't me, it was the liquor talking", die Ausrede hat zwar schon beim Kollegen Schuh nie funktioniert, ist aber nach wie vor für ein paar Lacher gut. Der Saxophonpart bei "The Cold Hard Facts" mag anfangs zwar überraschen, fügt sich aber klasse ins Gesamtbild ein.
Kurz gesagt, wer auf Hellacopters, Backyard Babies und Konsorten steht, sollte man hören, wo die ihre Roots haben. Lohnt sich auf jeden Fall.
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