laut.de-Kritik
Neues aus dem Dunstkreis 2Pacs.
Review von Alexander EngelenSieben Jahre nach dem Tod der Westcoast-Rap-Legende 2Pac erscheint ein neues Zeichen aus dem Dunstkreis des Makavelis. Das Album beinhaltet aber keine Leichenfledderei mit Tupacs Stimme. Vielmehr haben sich die beiden Gruppen Outlawz und Thug Life ein zweites Mal zusammen geschlossen um ihrem Vorbild und Mentor zu huldigen.
Die Outlawz gelten seit ihren Auftritten auf Pacs "Me Against The World" und "All Eyez On Me" zu 2Pacs Gefolgschaft, die immer versuchten, mit seiner Unterstützung im Rampenlicht zu bleiben. Thug Life andererseits haben sich seit ihrem Debüt "Thug Life, Vol. 1" 1995 das Predigen des Gangsta-Way-of-life auf die Fahne geschrieben. Bei dem neuen gemeinsamen Album haben sie sich noch ein anderes Westcoast-Urgestein zu Hilfe geholt. So ist Big Syke für die gesamte Produktion verantwortlich.
Leider kann sich Syke damit nicht rühmen. Denn statt mit dieser Supergroup einen neuen Schritt in Sachen Westcoast-Rap zu machen, kommen allesamt eher ins Stolpern. Den Beats fehlt es durchweg an Würze und Klasse. Eigentlich würde das Album schon allein durch ein wenig mehr Tempo besser klingen, denn alle Tracks sind schlicht und einfach zu lahm. Ob es sich um G-Funk bei "Pimpin'" handelt oder um eine Art Westcoast-Antwort auf DMXs "Ruff Ryders Anthem"-Gebrüllle. Das Geschrei hat in der Thug Law-Version eher wenig von der Aggressivität des Strassenkläffers ("Burnin It Out").
Durchweg schleppen sich die Tracks mehr schlecht als recht durch die Speaker. Sogar das wegbereitende Instrumental von Grandmaster Flashs "The Message" kann in neuer Version, "Feelin Like An Outlaw", nicht überzeugen. "One Too Many", das stark an Puff Daddys"I Need A Girl Pt. 2" erinnert, kommt gar in doppelter Ausführung. Für mich unverständlich, da eigentlich schon nach dem ersten Teil geklärt ist, was so alles auf der Getränkekarte der Rapper steht.
Auch den Refrain von "Down With Us" hat man auf diese Weise schon oft gehört: "Ain't no party like an Outlaw Party, 'cause an Outlaw Party don't stop". Wer hier aber einen Party-Track erwartet, hat sich getäuscht. Statt dessen eine erneut lahmende Verhohnepiepelung des Lebens im Ghetto.
Sonst sind die Texte auch nicht erwähnenswert. Außer hilfreichen Tipps für das wahre Gangsterleben, wie etwa "If you don't make dollars, it don't make sense" oder aussagekräftigen Statements wie "I don't know how long it is gonna take me, but I'm gonna fuck you!" ist nichts dabei. Die einzige Zeile, die zu längerem Nachdenken anregt, ist der Verweis auf denjenigen, der die Jungs ins Spiel gebracht hat: "2 Pac, the nigga who made the game what it is today!"
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