laut.de-Biographie
Thundercat
Flying Lotus-Protegé, Robert Trujillos Nachfolger bei Suicidal Tendencies, Sessions mit Erykah Badu … und für nicht wenige der derzeit spannendste und talentierteste Bassplayer der Welt. Stephen Bruner aka Thundercat aus L.A. liebt die Musik.
Und kennt, was bei ihm nicht zur klischierten Phrase verkommt, keine Genregrenzen: In seiner Musik kombiniert er klassischen 70s-Fusion, futuristische Electronica und Funk, Nu Jazz, Soul und experimentellen R&B auf einer unglaublich ereignishaften Basslinie.
Als Sohn von Ronald Bruner, der für The Temptations und Diana Ross trommelte, wächst Steve von Kleinauf in musikalischen Verhältnissen auf. Sein Bruder folgt dem Vater an den Drums, während er mit zarten vier Jahren die Bassgitarre für sich entdeckt. Gemeinsam steigen die Brüder 2002 bei den thrashigen Funkmetallern Suicidal Tendencies ein.
Zum Soundtrack der Ninja Turtles probt Steve an seinem Instrument, bis der Vater ihn mit dem Schaffen der E-Bass-Legende Jaco Pastorius vertraut macht. Sein Interesse an Musik übersteigt aber schon bald die reine Instrumentenexpertise. Mit 15 wird Stephen Mitglied der kurzlebigen Boyband No Curfew, die vor allem in Deutschland einen kleinen Hit hinlegt. Mit 16 tourt er bereits mit dem Soulmusiker Leon Ware durch Japan.
Während der dann folgenden Zeit als Bassmann bei den Tendencies weitet Thundercat sein Revier weiter aus: Als Session-Musiker für Fusion-Ikone Stanley Clarke, Snoop Dogg, John Legend und R&B-Sänger Eric Benét macht der Kalifornier sich weit über L.A. hinaus einen Namen. Obwohl er eigentlich gar nicht als eigenständiger Solokünstler in Erscheinung treten möchte, ermutigt ihn sein guter Freund Flying Lotus dazu.
Gemeinsam produzieren sie sowohl das 2011 veröffentlichte Debüt "The Golden Age Of Apocalypse" als auch das Zweitwerk "Apocalypse" (2013) auf Lotus' Experimental-Beat-Label Brainfeeder. Auch auf Flying Lotus' "Cosmogramma" (2010) ist der Thundercat-Bass entscheidender Pulsgeber. Da ist Bruner, der auch singt, gerade einmal Mitte zwanzig und hat doch in kurzer Zeit fast alles erreicht.
Auf dem Soloalbum wiederum fusionieren die analogen Soul- und Jazzsounds von 1974 mit der digitalen Jetztzeit. Ein innovativer Ansatz, der folgerichtig begeisterte Kritiken nach sich zieht. Und, so hofft der Verehrer von Stevie Wonder, Herbie Hancock und Squarepusher, dem Fusion-Jazz neue Hörer gewinnt: "Es wird die Horizonte der Leute unweigerlich erweitern, wenn man sie mit etwas vertraut macht, das niemals von der musikalischen Bildfläche hätte verschwinden dürfen."
1 Kommentar
Guter Typ!