laut.de-Kritik
Der schwülglamouröse Kanadier weckt Hummeln im Hintern.
Review von Gregory BritschTiga, die alte Gigoletta from good ol' Montreal darf jetzt endlich, nach Trevor Jackson aka Playgroup, auch mal hinter jene vielbemühten wheels of steel treten, um eine DJ Kicks für K7 zu kompilieren. Allerhand Meriten konnte sich der schwülglamouröse Kanadier in den letzten Jahren ja schon erarbeiten. Bei der Zusammenstellung dieser Mix CD bediente er sich dreier Plattenspieler, analoger wie digitaler Soundquellen und einem sogenannten Loop-Player, um seine Art, seinen Style dem Deejot Kicks Publikum vorzustellen.
Tiga mischt mit aufmerksamen Blick, öhem Ohr die Tracks nacheinander, ineinander, übereinander. Hier hat sich einer feste die Ärmel hoch gekrempelt und lässt seinem offensichtlichen Talent an Turntables und Mischpult freien Lauf. Dank der eingefädelten Loops aus dem Player und einem zusätzlichen Deck erscheint so manches Stück etwas anders als in der Originalversion.
Zum Beispiel funkt Antonellis minmale "Dubby Disco" wiederholt bei Le Tigre und Soft Cell dazwischen, die gütigerweise ohne die barocken Eskapaden des perfiden Schmachtfinken Almond auskommen. Ebenso fällt auch der Rest der Tracklist positiv auf, mit diversen Stilen à la 2Raumwohnung, Codec & Flexor, Charles Manier oder Märtini Brös gespickt, die mehr oder weniger offensiv an den Verstand jeder einzelnen Hummel in deinem oder meinem Hinterteil appellieren.
Zu guter Letzt trällert Tiga in der Figur des Mr. Hollywood von plastischer Chirugie, Hollywood, Ruhm und all dem dazu gehörenden Celebrity Quatsch, den wir unlängst auch schon von Frau Kittin serviert bekamen. Dennoch eine DJ Kicks, die sich sehen lassen kann.
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