laut.de-Kritik
Geh kacken, David Guetta!
Review von Jasmin LützNeulich hatten wir privat mal wieder die Diskussion, ob die Clublandschaft tot ist. Oder sind wir am Ende einfach nur zu alt dafür? Jedenfalls langen die Turntablerocker - trotz fortgeschrittenen Alters - nach mehrjähriger Pause mal wieder in die Trickkiste: "Einszwei" heißt das Album und 'Geh kacken, David Guetta' die Message von Michi Beck und Thomilla.
Die beiden bleiben ihren DJ-Wurzeln treu - und mit dem Titeltrack auch der Story der wilden Clubnächte. Gleichwohl gehen sie es nun ruhiger an - also genau richtig im Sinne der älteren Partypeople! Und so hört man viel Nostalgisches in den Tracks.
Den Clubsound der 90er, die Disco der 70er. Elektro, Dance und jede Menge Funky in the House ("Leider Nein"). Die 80er dürfen auf dieser Zeitreise auch nicht fehlen. Etwa in Form der schönen Hommage an Spliff: "Deja Vu" von 1982 als 'Turntable' neu interpretieren. Da hört man sich den Oldie gleich noch mal dazu an.
Der Michi Beck brütet also in der Fanta-Pause mit Produzent Thomas "Thomilla" Burchia über neue Soundfiles und lässt die Hausmarke raushängen. Für die zwölf Tracks wurden übrigens keine angesagten Gäste geladen. Hier produziert der Chef noch selbst, und Michi singt, rappt oder vibriert ganz einfach im Sauseschritt ("Wie Ich") dazu.
In "Immer Das Gleiche" prangern sie dann die langweilige Clublandschaft an und meinen dabei wohl Guetta und Konsorten: 'Alle spielen immer nur denselben Kram im Club oder im Radio', so der Tenor des Songs.
Michi und Thomilla bevorzugen da lieber ein "Captain Future"-Theme-ähnliches Gefrickel ("Zu Viel") - die Geschmäcker sind eben verschieden. Aber vielleicht holen die Turntablerocker so ja trotzdem junge Leute auf die Tanzfläche - und ihre eigene Generation zurück in die Clubs. Zumindest für einen Abend!
4 Kommentare
Bedenke: Wenn David Guetta kacken geht, besteht die Gefahr, dass er das Ergebnis dann als Platte rausbringt.
Für mich würde auch "Geh, David Guetta!" reichen. Hauptsache er geht ganz weit weg. Was er da macht ist mir wurscht.
Pauschale Fäkalbewertungen von Musikern sind ein Armutszeugnis für den Wortschatz.
War schon mal besser, ist aber immer noch WEIT vor Guetta