Various Artists - " Crossing All Over Vol.11"

Es soll Menschen geben, bei denen "der Blutdruck steigt", "endschöne Visionen am geistigen Auge vorbeiziehen", die gar "Tagträume" beim Erscheinen eines neuen Crossing All Over-Samplers erfahren. Dieser Unsinn ist im Booklet in der schaurigen Nachstellung eines Supermarktgesprächs zwischen Käufer und Verkäuferin Frau Möller-Siebenschmitt (...) für alle Ewigkeit festgehalten.

Schnell zur Musik: 40 Songs von 39 Bands? Blitzschnell gefolgert und nachgeschaut: HIM, die finnischen Senkrechtstarter, durften zweimal ran. Ansonsten herrscht wie bereits zehnmal gehabt, alternative Vielfalt dies- und jenseits der Chartsgrenze. Anspruch auf Aktualität erhob das Ganze ja noch nie: die Bloodhound Gang gurkt ihre "Mary"-Nummer runter, Rammstein sind mit der Live-Version von "Asche Zu Asche" vertreten. Andererseits gibt es Leftfields neue Single "Dusted" (super), "War Pigs" von Primal Scream (naja) und die neue New Model Army (ach nee).

Mit "Heart Go Boom" sind zum Glück nicht die Vengaboys mit dabei, sondern die wilden Drum´n´Bass-Rocker von der Apollo 440. Suede zeigen sich erfreulich rockig mit "Can't Get Enough", weitere Ohrwürmer kommen von Oasis, den inzwischen aufgelösten New Radicals, De/Vision und natürlich Moby, der seinen Welthit anscheinend gerade mit Elton John neu eingespielt hat. Keine Angst: Auf dieser Scheibe befindet sich noch die altbekannte Version.

Dem Albumtitel wird natürlich auch Tribut gezollt: die Guano Apes schmettern ihr Alphaville-Cover, auch Such A Surge gefällt, doch mit Stone The Crow, Crazy Town, Glow, DNL undsoweiter dudelt hier zuviel Austauschware, was auf einer um 20 Songs gekürzten Einfach-CD in Zukunft vermieden werden könnte. Aber warum sollte man ein solch erfolgreiches Konzept wie die "Crossing"-Serie jetzt noch ändern?

Soll sich doch jeder mit Hilfe der Program-Taste am CD-Player seine Reihenfolge selbst auswählen. Auf Vinyl funktioniert das natürlich nicht. Aber wer kauft heute schon noch Platten? Gibts doch nicht mal im Supermarkt!