laut.de-Kritik

Treibender Electro/House-Mix, der gern auch mal im Dreck wühlt.

Review von

James Friedman ist wohl ein vielbeschäftigter Mann. In New York veranstaltet er Partys wie 'Refuse' oder 'All Wrong'. Er arbeitete bereits als freier Journalist für die Publikationen Vice oder XLR8R, für die Plattenlabels K7 Records und Output Recordings. Immer auf der Suche nach neuen Sounds.

Und als DJ ist er selbstredend auch schon lange auf Achse. Nun hat James 'F-Wort' Friedman für das New Yorker Label Defend Music, die Firma mit den zwei Nashörnern im Wappen, die erste CD-Compilation im Rahmen ihrer "Go Commando"-Reihe zusammengestellt und -gemischt.

Ein treibender wie fließender Mix, der sich zwischen den verwaschenen Rändern von Electro und House bestens aufgehoben fühlt, der gerne ein wenig im Dreck wühlt, mit discoiden Einschüben aufwartet und gegen Ende sogar gewisse Cosmic-Zitate zum Besten gibt. Mit bekannten und weniger bekannten Namen aus dem DJ- und Produzentenzirkel elektronischer Tanzmusik. Die stammen hauptsächlich aus europäischen Gefilden, wie die für solch eine Compilation eigentlich obligatorischen Tiefschwarz. Darüber hinaus DJ T, WhoMadeWho oder Freeform Five. Selbst die Indiedarlings Bloc Party und das aufstrebende Popsternchen Annie aus Bergen, Norwegen, sind mit von der Partie.

Die potenzielle Anwärterin auf den Thron von Madonna macht denn auch den passenden Anfang dieser gefälligen Zusammenstellung. Franz & Shape mit GD Luxxe, sorgen mit ihrem Dub-Mix von "This Is The Way" für einen ersten Höhepunkt, gefolgt vom dynamisch-druckvollen "Galaga" eines DJ T. Arnaud Rebotini und Ivan Smagghe stülpen in ihrem Black Strobe-Remix den jauligen Vocals der Bloc Party zwar ihren altbekannten, typischen bleepgeschwängerten Synthwave über, die angeknarzte Bassline hat dennoch ordentlich Bumms.

"Eeeeaaooww" von Freeform Five wirkt im Gesamtkontext ebenso belebend wie der Electropop von Photocalls "Silver Clouds", ehe die nächste Steigerung durch The Knife im M.A.N.D.Y.-Remix und David Gilmour Girls folgt, die "Skelter Skelter" mit einem catchy Beatprogramming produzierten. Noch ein wenig dämliches Lalala von Out Hud, Perkussiongedöns durch Ray Mang sowie Tom Veks groovig-treibende Lo-Fi-Rockklänge, dann klingt das Ganze mit den kosmischen Arpeggios von Zombis "Sapphire" aus. Das kann sich jederzeit sehen lassen.

Trackliste

  1. 1. Annie - Me Plus One [Rapture / Hushhush Remix]
  2. 2. PJ Pooterhoots - Milky Rippers
  3. 3. Franz & Shape - This Is The Way [Dub]
  4. 4. WhoMadeWho - Space For Rent [Rapture / Hush-Hush Remix]
  5. 5. Tomboy - Maggie And Samira
  6. 6. DJ T - Galaga
  7. 7. Bloc Party - Like Eating Glass [Black Strobe Mix]
  8. 8. Tiefschwarz - Wait And See [Gucci Soundsystem Mix]
  9. 9. Freeform Five - Eeeeaaooww
  10. 10. Photocall - Silver Clouds
  11. 11. The Knife - Pass This On [M. A. N. D. Y. Knifer Mix]
  12. 12. David Gilmour Girls - Skelter Skelter
  13. 13. Out Hud - It's For You
  14. 14. Ray Mang And Foolish Felix - Who Said Dub
  15. 15. Tom Vek - Nothing Green Lights [Kaos Mix]
  16. 16. Zombi - Sapphire

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