Victory - " Don't Talk Science"

"Don't Talk Science". Man könnte auch sagen: 'Bring's auf den Punkt!' Okay, tun wir - kurz und schmerzlos. Victory setzen mit dem aktuellen Album einen Schlusspunkt unter ihre Karriere. Und man darf wohl behaupten, dass sich die Hannoveraner nicht mit einem lauen Furz, sondern mit einem echten Knall verabschieden.

Mit Jioti Parcharidis hatten sich die Nordlichter 2005 einen echten Rock'n'Roller ans Mikro geholt, der bereits auf "Fuel To The Fire" den alten Tracks neues Leben einhauchte. Eigentlich schade, dass er nur auf einem einzigen Album die Möglichkeit hat, sein Können unter Beweis zu stellen. Aber von dem Mann dürfte man noch an anderer Stelle hören.

Wer sich verabschiedet, darf sich auch selbst mal feiern - was die Jungs mit dem rockigen Opener "Restelss" tun: "Boys are getting hot, girls are getting horny". Nun ja, ob das bei den Herren, die bis auf Sänger Jioti doch schon ein gesetztes Alter erreicht haben, noch der Fall ist, sei mal dahin gestellt.

Aber Klappern gehört nun mal zum Handwerk, und mit "Rockstar" bzw. "Speak Up" führen Victory dann gleich zwei Heavy Rock-Kracher ins Feld, die sich gewaschen haben. Dass man dabei gerne wie eine Mischung aus AC/DC und Accept klingt, schadet in keiner Weise, zumal man druckvoll und satt zur Sache kommt.

Es zeugt von einem gesunden Selbstbewusstsein, sich mit solch einem Album zu verabschieden, denn es wird nicht wenige geben, die die Band nach dieser starken Leistung vermissen werden. Vor allem, wenn sie mit Tracks wie "Love Kills Love" oder "Burn Down The City" nebenbei noch Whitesnake zeigen, wie man griffige Songs zimmert.

Ein kleiner Ausflug in Richtung Aerosmith mit dem Boogie-infizierten "Right Between The Eyes", ein hymnisch getragenes Midtempo beim bärenstarken "Blinded By Darkness", und zum Schluss mit "I'm So Excited" noch ein originelles Cover der Pointer Sisters. Viel mächtiger kann man kaum Goodbye sagen.