Porträt

laut.de-Biographie

Ville Valo

"Seine Baritonstimme ist unbestreitbar umwerfend, seine vampirische Ausstrahlung ist fast hypnotisch, männliche Fans versuchen verzweifelt, ihm nachzueifern, und weibliche Fans schreien wie wild, als sei er die Wiedergeburt von Elvis", schrieb Joe DiVita (Loudwire) dereinst über Ville Valo. Schon zu Zeiten, als die infernale Majestät HIM noch auf ihrem Goth-Thron sitzt, ist Valo der unangefochtene Frauenschwarm und bekanntestes Mitglied der Band. Seine unverkennbaren Tattoos und Kajal-umrandeten Augen erinnern an Jack Sparrow oder Keith Richards. Valo ist durch und durch Rock-Star, nimmt das Makeup auch beim Check-In am Flughafen nicht ab, was schon mal zu Problemen bei der biometrischen Gesichtserkennung führen kann.

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Nach mehr als einem Vierteljahrhundert Bandgeschichte mit HIM ist "VV" bereit, die Bühne ganz für sich alleine zu haben. Klanglich unterscheidet sich das gar nicht so sehr von HIM. Dark Rock mischt sich mit melancholischem Pop. Auch das Bandlogo hat Valo in leicht abgeänderter Form recycelt.

Die düsteren Vibes stecken Ville tief in den Knochen. Ob es am finnischen Wetter liegt? Valo kommt 1976 im grauen Monat November in Helsinki auf die Welt. Es ist kalt und dunkel. Beruhigen lässt sich Baby Ville nach Angaben seiner Mutter nur dann, wenn der Plattenspieler läuft. Aber es darf nicht einfach irgendein Song spielen. Schon als sehr kleiner Musikliebhaber hat er seine Präferenzen, und so muss es "Paradisi" von Rocker Rauli Somerjoki sein. Der Rock'n'Roll wird Valo gewissermaßen in die Wiege gelegt.

Wenige Monate nach seiner Geburt zieht Valos Familie innerhalb Helsinki in den Stadtteil Oulunkylä um. Dort geht er zur Grundschule, kauft sein erstes Kiss-Album ("Animalize") und wechselt in eine Musikklasse. In der Oberstufe spielt Ville in mehreren Cover - und Schulbands, erhält Coaching beim Helsinki Pop & Jazz Konservatorium und schreibt erste eigene Songs. Er lernt Gitarre, Keyboard, Schlagzeug und Bass.

Ville Valo - Neon Noir Aktuelles Album
Ville Valo Neon Noir
Zu viel Neon im Noir.

Schnell wird ihm klar, dass die Musik mehr als ein Hobby für ihn ist. Mit 15 schmeißt Ville die Schule und gründet His Infernal Majesty (HIM), eine der erfolgreichsten Rockbands Finnlands. Nebenbei jobbt er im Sexshop seines Vaters. Mit 20 designt er das "Heartagramm", eine Kombination aus Pentagramm und Herz. Es wird zum Bandlogo erkoren und Valo lässt es sich gleich dreimal tätowieren.

In den 90ern ist für Valo neben HIM kaum Platz für andere musikalischen Projekte. Ab und zu singt er Backing-Vocals auf den Tracks befreundeter Bands (unter anderem für The 69 Eyes). 2004 sind seine Vocals auf Apocalypticas Single "Bittersweet" zu hören. Drei Jahre später folgt ein weiteres Soloprojekt: Gemeinsam mit Natalia Avelon covert er "Summer Wine" von Nancy Sinatra und Lee Hazlewood. 2019 veröffentlicht er mit der finnischen Band The Agents das Album "Ville Valo & Agents", in dem er Klassiker des Rockers Rauli Somerjoki covert, dessen Songs er schon in jungen Jahren trällerte. Es ist ein musikalischer Ausflug in die Unbeschwertheit der Kindheit. Valos Interpretationen klingen so beschwingt und vergnügt, dass man den Goth-Rocker kaum wiedererkennt.

Unter seinen Initialen veröffentlicht Ville Valo im März 2020 die EP "Gothica Fennica Vol. 1", zwei Jahre später die Single "Loveletting". Im Januar 2023 erscheint sein Solo-Debutalbum "Neon Noir". Das wuchtig-eloquente Vokabular der Platte lässt vermuten, dass Valos präferierte Pandemielektüre vor allem ein Wörterbuch gewesen sein muss. Die Songs seines Solo-Albums weisen eine Reife und Poesie auf, die sich von Valos schlichteren Songwriting-Anfängen deutlich abheben.

 - Aktuelles Interview
Ville Valo "Ich fühle mich wie ein Hund ohne Leine"
Ville Valo über sein Solo-Album, Musiklegenden, Stimmen in seinem Kopf und Worldbuilding.

Im Interview mit laut.de reflektiert Valo seinen künstlerischen Wachstumsprozess: " Am Anfang war ich glaube ich einfach zu jung, ich hatte nicht so richtig die Kapazität im Kopf, etwas Größeres als das Fragment einer Stimmung zu konstruieren. Das war das dann auch oft: Eine einzelne Stimmung, ein Gefühl. Aber über die Jahre hat sich das Vokabular verändert. Das ist, was mit dem Altern passiert: Du findets mehr Wörter für Schnee. Du findest mehr Wörter für Traurigkeit."

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