laut.de-Kritik
Die Kotzbrocken halten sich nicht mit Geplänkel auf.
Review von Michael EdeleNachdem sich sowohl Grave als Unleashed zwar wieder zusammen gefunden haben, aber nicht wirklich an ihre Glanztaten von früher anknüpfen konnten, gibt's eigentlich nur noch Dismember und eben Vomitory, die sich von keinen Trends beeinflussen lassen, sondern ihr Ding straight durchziehen.
"Primal Massacre" nenne ich einen Einstieg nach Maß. Ohne sich lange mit irgendwelchem Geplänkel aufzuhalten, machen Vomitory schon von Anfang an kurzen Prozess und säbeln die Rübe schon mit dem Opener/Titeltrack ab. Nachdem die vier Schweden die ersten dreieinhalb Minuten einfach mal mit Vollgas über einen wegbrettern, gibt es auch bei "Gore Apocalypse" zunächst kein Halten. Doch gerade, wenn man sich fragt, ob die inzwischen auch den Drummer unter Strom setzen, folgt dann doch das erste doomige Riff, und man fühlt sich unweigerlich in die guten alten Anfangszeiten des ur-schwedischen Death Metals zurück versetzt, denn schon gibt es wieder den Arsch versohlt.
Daran ändert sich dann auch die nächsten 35 Minuten nichts mehr, denn Vomitory hämmern sich stur durch ihre zehn Songs und machen dabei wirklich keine Gefangenen. Diese Sturheit mag dem einen oder anderen zu banal sein, ich nenne das einfach: exakt auf den Punkt gebracht. Die Schweden halten zwar an ihrem bisherigen Konzept fest, jedoch schrecken sie auch nicht davor zurück, auch mal ein paar rockigere Elemente einzubauen, wie in "Retaliation" oder zu Beginn des Rausschmeißers "Chainsaw Surgery" . Dass sich hinter Titeln wie "Autopsy Extravaganze" oder "Cursed Revelations" keine Mitschunkler verbergen, sollte auch klar sein.
Da sich "Primal Massacre" trotz der Tatsache, dass wir es hier mit "old-school-as-fuck" zu tun haben, nicht antiquiert anhört, sondern einfach nur auf die zwölf, muss es auch entsprechende Punkte geben.
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