laut.de-Kritik
Meditative Ambientflächen mit sanft groovenden Liebesbeats.
Review von Daniel StraubDie japanische Musikszene fristet in unseren Breiten immer ein Schattendasein. Yoshinori Sunahara, der soeben seinen vierten Longplayer unter dem Titel "Lovebeat" veröffentlicht hat, macht da keine Ausnahme. So wurde sein 96er Album "The Sound Of The 70ies" in Insiderkreisen zwar abgefeiert, ein größeres Publikum erreichte der japanische Elektronik-Tüftler indes nicht. "Lovebeat" soll nun diese Bildungslücke schließen und die Europäer für die warm-groovenden Ambientklänge Sunaharas einnehmen.
Ganz in der Tradition fernöstlicher Philosophie stehend, setzt Sunahara mit "Lovebeat" auf den ausgewogenen Wohlklang. Wer hier Extreme erwartet wird schnell enttäuscht. Sunahara setzt seine Tracks in Beziehung zueinander, stimmt ihre reduzierte Ästhetik aufeinander ab, um ein harmonisches Ganzes zu erreichen. Meditative Ambientflächen wie in "Echo Endless Echo" und sanft groovende Liebesbeats wie bei "Sun Beats Down" bettet Sunahara in der Art japanischer Gartenbaumeister in einen stimmigen Gesamteindruck ein.
Klar, dass bei einer derart minimalistischen Produktionsweise die Düsseldorfer Taschenrechnermusikanten dem japanischen "Sound Wizzard" das ein oder andere Mal über die Schulter schauen. Unterm Strich ist "Lovebeat" guter Elektrosound für's Wohnzimmer, fernab des üblichen Wettlaufs um den fettesten Dancefloorhammer.
Noch keine Kommentare