Porträt

laut.de-Biographie

Zuco 103

Brazilectro 2.0! Nachdem die niederländischen Zuco 103 bereits seit 1999 ihren Anteil zur Brazilectro-Entwicklung beitragen, geht das Trio auf seiner sechsten Albumveröffentlichung, "After The Carnaval" (2008), einen neuen Weg: weg vom -lectro! Statt computergenerierter Beats und massenhaft Samples, stehen nun live gespielte Instrumente im Vordergrund. Und das ist auch gut so!

Im Mittelpunkt und an der Bühnenfront steht seit Anbeginn die Sängerin Lilian Vieira.
1989 strandet die Tochter eines Sambaschuldirektors in Holland, um in Rotterdam Gesang zu studieren. Aufgewachsen ist sie jedoch im brasilianischen Bundesstaat Rio de Janeiro. Nach dem Studium und ihren ersten Erfahrungen in lokalen Bands, lernt Vieira 1998 den Münchner Keyboarder Stefan Schmid und den Amsterdamer Schlagzeuger Stefan Kruger kennen. Schnell merken die Drei, dass sie auf einer Wellenlänge funken und funken: "Wir hatten nach einer halben Stunde ein Demo fertig, da war das Grundgefühl für den Song schon drin", erinnert sich Stefan Schmid an ihre erste Studio-Session.

1999 debütiert das brasilianisch-holländisch-bayerische Trio mit "Outro Lado". Darauf zu hören: die Zuco 103-Variante von Brasilien meets Afrika meets Amerika meets Europa. Ihre vor lateinamerikanischer Lebensfreude sprühende Musik, die mit Electronica, Breakbeat, Jazz & Funk zu einer clubtauglichen Brazilectro-Perle mutiert, erregt zunächst vor allem in Amerika aufsehen. Dort gehen alleine von "Outro Lado" mehr als 10.000 Einheiten über die Ladentheke.

Auf dem Remixalbum "The Other Side Of Outro Lado" zollen u.a. Reworks von Bossacucanova, den Funky Lowlives und London Elektricity den Zuco 103-Originalen Respekt. Auch auf Samplern wie "Electro Jazz Divas" sind die Niederländer gern gehörte Gäste. 2005 geben zur Entstehung von "Whaa!" die Dub-Legende Lee "Scratch" Perry, Mestizo-Meister Dani Macaco und Bossa-Altmeister Roberto Menescal ein Stelldichein.

Im Rahmen ihrer Tourneen bespielt das Trio den gesamten Globus. Neben Europa und Amerika steht auch Japan auf dem Spielplan, wo die drei Musiker zwölf Abende hintereinander (!) im renommierten Blue Note-Club in Yokohama auftreten. Für die Aufnahmen zu "After The Carnaval" führt ihre Weltreise sie auch nach Rio de Janeiro. Mit Hilfe von Gitarrist Sergio Cavazzioli (Gilberto Gil) entstehen die Tracks, über deren Entstehungsgeschichte Lilian Vieira schwärmt:

"Rio ist voller kleiner Welten: Müllkippen, Favelas, schicke wohlhabende Gegende ... Und überall umgibt einen Musik, in jedem Loch, jedem Tropfen, jedem Lächeln. Obwohl wir schon überall auf der Welt waren, hat uns diese Reise bewegt und inspiriert. Da kamen die Songs ganz von selbst, als eine sehr direkte, ehrliche Umwandlung in Musik."

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