laut.de-Biographie
1349
Black Metal ist vor allem in Norwegen ein großes Thema und findet auch schon, glücklicherweise nicht nur wegen diverser Kirchenbrände und anderer Straftaten, auch in der alltäglichen Presse statt. Eine der international recht bekannten Bands aus Oslo kommt 1997 unter dem Banner 1349 zusammen.
Genauer gesagt geht die Osloer Band eigentlich aus Alvheim hervor, bei der sowohl Fronter Ravn (der damals auch noch für die Drums zuständig war) als auch die beiden Gitarristen André 'Tjalve' Kvebek und Lars 'Balfori' Larsen sowie Basser Tor Risdal 'Seidemann' Stavenes aktiv sind. Das Corpsepaint ist bei den Jungs genauso wichtig wie die Pseudonyme, und die Jahreszahl als Bandnamen suchen sie sich aus, weil in diesem Jahr die Schwarze Pest in Norwegen ausbrach und zwei Drittel der Bevölkerung auslöschte.
Zwar nehmen sie 1998 bereits ein Demo auf, veröffentlichen dieses aber nie, sondern setzen stattdessen lieber Gitarrist Balfori vor die Tür. Auch die zweite Promo klingt wohl dermaßen Grütze, dass sie das Teil lieber wieder wegschmeißen. Allerdings holen sie sich mit Idar 'Archaon' Burheim einen zweiten Gitarristen in die Band, der maßgeblichen Einfluss auf den Stil der Norweger hat.
Im Frühjahr 2000 wollen es 1349 nochmal angehen und unter der Regie von Frost (Drummer von Satyricon, Ex-Gorgoroth) ein neues Demo aufnehmen. Der ist von dem Sound dermaßen begeistert, dass er anbietet, bei den Jungs als Drummer einzusteigen. Die überlegen nicht lange und lassen ihn die selbstbetitelte EP einholzen, die 2001 über Holycaust Records erscheint. Mit ihm zusammen prügeln sie bereits im selben Jahr das Debüt "Liberation" ein, doch die Veröffentlichung verzögert sich.
Ohne dass die Scheibe auf dem Markt ist, fahren sie bereits die erste Tour mit Gorgoroth und beweisen, dass sie die unglaubliche Geschwindigkeit und Aggression ihrer Songs auch live reproduzieren können. Da sie auf Keyboards komplett verzichten, werden sie auf der 2003 erscheinenden Scheibe gern mit frühen Bands wie Mayhem, Darkthrone oder Immortal verglichen. Das Jahr verläuft mit zahlreichen Festivals sehr erfolgreich für 1349 und endet mit einer Europatour mit Aeternus und Red Harvest im November.
Bereits ein Jahr nach dem Debüt erscheint erneut über Candlelight Records das zweite Album "Beyond The Apocalypse". Das musikalische Prinzip des Debüts wird beibehalten, weswegen sich vor allem die Old-School-Fans zu der Band hingezogen fühlen. Gleiches gilt für "Hellfire", das wiedermals nur ein Jahr nach dem Vorgänger erscheint.
Einmal mehr sind sie vor allem mit Gorgoroth unterwegs. 2006 muss Frost sich weitgehend auf Satyricon konzentrieren, weswegen 1349 mit Tony Laureano (Ex-Nile/Malevolent Creation) als Session-Drummer arbeiten. Im Juni 2006 verlässt Gitarrist Tjalve die Band, um sich voll auf sein Nebenprojekt Pantheon I zu konzentrieren. Seine ehemaligen Kollegen sehen sich gar nicht nach einem langfristigen Ersatz um, sondern greifen einfach nur auf Session-Gitarristen für Liveshows zurück.
So geht es mit Celtic Frost durch die USA, ehe sie 2007 sogar als Headliner dorthin zurückkehren. Dieses Mal lassen sie sich ausführlich Zeit für ihr das nächste Album. Als Anfang Juni "Revelations Of The Black Flame" erscheint, zeigen sich 1349 von einer ganz andere Seite. Die rasende Geschwindigkeit fehlt weitgehend, stattdessen dominieren die langsamen Parts, die früher nur sporadisch auf ihren Alben zu finden waren.
Für die Scheibe müssen sie von den Fans ordentlich einstecken, lassen aber zunächst offen, ob sie sich die Kritiken zu Herzen nehmen. Jedenfalls melden sie sich bereits ein knappes Jahr später mit dem im April 2010 erscheinenden "Demonoir" zurück. Auf der von Tom Warrior (Triptykon/Ex-Celtic Frost) produzierten Scheibe ziehen sie das Tempo jedenfalls wieder deutlich an.
Die Experimente lassen sie auch beim 2014er "Massive Cauldron Of Chaos" weitgehend außen vor, auch wenn sie mit einer gehörigen Portion Thrash im Gepäck daher kommen.
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