laut.de-Kritik
Rasender, klirrend kalter Black Metal aus Norwegen.
Review von Michael EdeleDer Nachfolger zum letztjährigen "Revelations Of The Black Flame" ließ nicht lange auf sich warten. Der extreme Stilbruch hatte die Fans deutlich gespalten - obwohl der ambientartige Sound auf dem Album seine starken Momente hatte, war das natürlich weit von dem entfernt, was man von 1349 gemeinhin erwartet.
Rasender, klirrend kalter Black Metal war bis dahin das Aushängeschild der Norweger gewesen, und man durfte gespannt sein, was "Demonoir" in der Beziehung zu bieten hat. Machen wir's kurz: die Knüppel-aus-dem-Sack-Fraktion darf aufatmen - es wird wieder geholzt.
"When I Was Flesh" macht beispielsweise überhaupt keine Gefangenen und geht über die ganze Strecke auf Höchstgeschwindigkeit. Drummer Frost darf sich also mal wieder richtig austoben
Ambientsound finden auf dem Album nach wie vor statt, allerdings nur in den regelmäßig zwischen die Songs eingestreuten Intermezzi in Form von "Tunnel Of Set XI-XVII". Die sechs übrigen Songs sind weitgehend im Highspeed angesiedelt und sollten all jene, die die Norweger nach der letzten Scheibe schon abgeschrieben hatten, versöhnlich stimmen.
Allerdings immer vorausgesetzt, dass sich diese nicht an der für 1349-Verhältnisse einmal mehr recht sauberen Produktion stören. So was sieht bzw. hört im Black Metal ja nicht jeder gern, doch letztendlich kommen die spielerischen Feinheiten der Skandinavier erst dadurch wirklich zum Vorschein.
Mit "Pandemonium War Bells" und dem Titeltrack haben es auch zwei eher schleppende Nummern auf das Album geschafft. Vielleicht hätte man im 1349-Camp mal darüber nachdenken sollen, die Ideen vom Vorgänger mit den alten, bzw. wieder aktuellen Sachen zu kombinieren und mehr in Richtung des Songs "The Devil Of The Desert" zu komponieren. Allein der Klavierausklang hat schon seinen besonderen Charme.
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