laut.de-Biographie
Airbourne
Spätestens seit AC/DC und Rose Tattoo steht außer Frage, dass Australien ein ausgesprochen gutes Pflaster für Hardrock ist.
Das sehen auch die Gebrüder Joel (Gesang/Gitarre) und Ryan O'Keeffe (Drums) so, die schon in jungen Jahren damit beginnen, die Nachbarschaft auf die Palme zu bringen. Nachdem Joel bereits mit neun Jahren bei seinem Onkel dessen Vinylsammlung um ein paar Exemplare erleichtet, startet er mit seinem jüngeren Bruder Ryan sechs Jahre später die eigene Band. Bei der Polizei im heimischen Warnambool wegen den öffentlichen Ruhestörungen mittlerweile bestens bekannt, trifft Joel bei der Arbeit auf einen Kerl namens David Roads. Der spielt ebenfalls Gitarre und macht Airborne neben einem anderen Typen, der einen Bass halten kann, fast perfekt.
Dieses letzte Puzzlestück füllen die O'Keeffes mit Basser Justin Street, über den Joey stockbesoffen auf dem Weg nach Hause stolpert. Der Kerl spielt Bass und hat Bock bei Airborne einzusteigen, obwohl (oder gerade weil) die zunächst einmal nach Melbourne umsiedeln wollen, um dort den großen Durchbruch zu schaffen. Nachdem sie feststellen, dass es schon unzählige andere Bands mit dem Namen gibt, hängen sie einfach noch ein 'u' mit rein und nennen sich fortan Airbourne. Kaum hat die Band ihre ersten Gigs gespielt, sind die Vergleiche mit AC/DC zu deren Bon Scott-Ära ein steter Begleiter.
In Melbourne nisten sie sich in einer (von der Wohlfart) bezahlbaren Bude ein und spielen so viele Gigs, wie sie nur können. Von der ersten Kohle nehmen Airbourne 2004 ihr Debüt "Ready To Rock" auf werden bald zum lokalen Renner. Aus den anfänglichen Kneipengigs werden immer größere Auftritte in Hallen und Stadien: Die Band eröffnet für die Rolling Stones und Mötley Crüe. Doch es bleibt nicht nur bei Melbourn - mit Acts wie Dallas Crane, Jimmy Barnes oder The Living End geht es quer über den Kontinent. Dieser Erfolg bleibt auch diversen Labels nicht vorborgen.
Capitol Records bekommen den Zuschlag, und die Jungs siedeln nach Los Angeles über, um dort mit Produzent Bob Marlette (Black Sabbath/Alice Cooper/Shinedown) "Runnin' Wild" aufzunehmen. Nachdem die Scheibe im Februar 2007 immer noch nicht erschienen ist, trennt sich das Quartett von Capitol und drückt die Songs lieber EMI in die Hand. Die legen das Album im Juni in Australien in die Läden und schicken sie mit Motörhead und Rose Tattoo im Oktober auf Tour. Auch der Rest der Welt soll von den Australiern erfahren, und so nehmen Roadrunner Records die Jungs unter Vertrag.
Roadrunner veröffentlicht "Runnin' Wild" Ende Mai auch in Deutschland und direkt im Anschluss startet die Tour durch Europa. Im Juli stehen sie im Rahmen der Mayhem-Festivals mit Bands wie Slipknot, Disturbed, Machine Head oder Mastodon auf der Bühne. Dort stehen sie wohl am liebsten, denn die Bude in Australien ist längst aufgelöst. Das Quartett ist quasi ununterbrochen unterwegs.
Neue Songs entstehen somit auf Tour und anstatt sich für die Aufnahmen irgendwo in einem Hotel einzumieten, ziehen die Vier direkt im Studio ein und nehmen dort live das nächste Album auf. Die Scheibe ist Ende des Jahres fertig und Anfang 2010 stehen die O'Keefe-Brüder im tiefsten, europäischen Winter den Journalisten Rede und Antwort. "No Guts, Not Glory" erscheint Anfang März, passend zur Headlinertour durch deutsche Hallen.
An ihrem Sound wird auch 2019 nicht mal mit der Nagelfeile geschliffen. Hard Rock steht drauf, Hard Rock ist drin in "Boneshaker". Allerdings scheint mit der Zeit Feuer und Frische etwas nachzulassen. Live ist das Quartett aber nach wie vor eine Macht.
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