laut.de-Kritik
Rockige Riffs, starke Hooks und ein paar Schönheitsfehler.
Review von Toni HennigAnette Olzon trat vor zwei Jahren auf "Army Of Dreamers" zusammen mit Russell Allen als Teil des Duos Allen/Olzon in Erscheinung. Nun meldet sie sich mit "Rapture" mit ihrem dritten Album unter eigenem Namen zurück. Für das engagierte sie den schwedischen Gitarristen und Produzenten Magnus Karlsson (Primal Fear), Drummer Anders Köllerfors sowie Ehemann Johan Husgafvel, der Growls für die gesamte Platte liefert.
"Heed The Call" erweist sich mit viel Choreinsatz, einer starken Hook sowie gelegentlichen Growls als gewohnt bombastisch. Mehr ins Rockige verschiebt sich der Titeltrack, der mit einer ebenso starken, griffigen Hook aufwartet. An die rockige Ausrichtung knüpft auch "Day Of Wrath" an, das mit Doublebass-Attacken und Death Metal-Einschüben gegen hinten raus an Härte zulegt. Mehr ihre sinfonische Seite betont Olzon wieder in "Requiem", das ein paar herrlich melodische Leadgitarren-Einschübe besitzt.
Auch im weiteren Verlauf drückt Karlsson mit seiner Saitenarbeit den Tracks immer wieder seinen besonderen Stempel auf, während die Growls von Husgafvel dagegen vergleichsweise blass und monoton ausfallen. Als weiterer Schwachpunkt stellt sich auch der dünne Mix heraus.
Bei "Arise" bekommt man wieder mal eine klasse Hook geboten, während sich Olzon in "Take A Stand" etwas zu sehr in textlichen Metal-Klischees erschöpft, wenn es um den Zusammenhalt geht. Normalerweise ist für sowas eher eine Doro Pesch zuständig. "Cast Evil Out" mangelt es zu sehr an stimmlicher Dynamik. Dafür reißt es Karlsson mit seiner melodischen Saitenarbeit ein wenig raus. Zudem macht Anette in "Greedy World" mit einer durchgängig starken Gesangsleistung die Nummer wieder vergessen. Trotzdem wirkt ihre Stimme insgesamt immer noch etwas zu glatt.
"Hear My Song" ist der einzige Song auf einer ansonsten recht rockigen Scheibe, der im balladesken Midtempo daherkommt. Demgegenüber gestaltet sich "Head Up High" als äußerst knackig, was die Riffs angeht. "We Search For Peace" setzt schließlich einen treibenden Schlusspunkt.
So ganz ohne Schönheitsfehler kommt die Platte zwar nicht aus. Jedoch sorgen die dazugekommene Härte und das zum Teil recht großartige Songwriting dafür, dass diese Rückkehr, anders als noch vor zwei Jahren, erfreulich gelungen ausfällt.
1 Kommentar
So beschissen das Artwork so geil ist die Musik! Olzon war schon immer meine Lieblingssängerin von Nightwish! Gerade Imaginaerum ist einfach nur genial! Für mich ist Rapture das beste Soloalbum! 4 Sterne von mir!