laut.de-Biographie
Anna Depenbusch
Sich zu sehr auf eine berufliche Richtung zu versteifen, geht oft schief. Doch nicht, wenn dahinter Beharrlichkeit und echtes Talent stehen. Wie im Falle der am 17. Oktober 1977 in Hamburg geborenen Sängerin und Songschreiberin Anna Depenbusch. Bereits als Kind steht für sie fest, dass sie ihr Glück in der Musik suchen will. So steht sie als Zehnjährige im Rahmen der Schul-Bigband erstmals auf einer Bühne.
2005 bekommt Anna die erste Chance zu einer Veröffentlichung - und nutzt sie. "Ins Gesicht" bedeutet mehr als nur einen Achtungserfolg. Die Song-Ideen dazu entstehen während eines dreimonatigen Island-Besuchs.
Es folgen Kollaborationen mit anderen Künstlern, u.a. unter dem Namen Anastasica in der Electronic-Formation Max Melvin. Neben Engagements als Chor-Sängerin bei der Pop-Band Orange Blue spielt sie als Ella Larsson "Lara's Song" für eine Werbekampagne der Telekom ein. Ihr unter eigenem Namen veröffentlichter Titel "Heimat" erhält 2009 den Deutschen Musikautorenpreis im Bereich Nachwuchs.
Doch finanziell sieht es bei Anna oft nicht rosig aus. Sie sieht sich gezwungen, ihre Band aufzulösen. Um ihr Auskommen zu sichern, verdingt sie sich u. a. als Fahrerin von Gemüse-Lastern. Doch in vorderster Linie steht nach vor die Musik. Zwei Jahre arbeitet die Sängerin an Songs für einen neuen Longplayer.
Das Label 105 Music (Annett Louisan, Stefan Gwildis, Ina Müller) zeigt sich interessiert, und lässt sich von ihren Qualitäten überzeugen. Im Januar 2011 erscheint das ambitionierte Album "Die Mathematik Der Anna Depenbusch". Der Titel fungiert als Anlehnung ans Buch "Die Mathematik Der Nina Gluckstein" von Esther Vilar, das auf Anna als Teenager einen nachhaltigen Eindruck hinterließ.
Als ergänzenden Kontrast bringt sie im selben Jahr die Alben-Variante "Die Mathematik Der Anna Depenbusch in Schwarz/Weiß" heraus. Die Songs des ursprünglichen Longplayers spielt sie nur mit schlichter Pianobegleitung neu ein. Eine DVD mit Live-Auftritten rundet das Package ab. Die Zeit bis zum echten neuen Studiowerk "Sommer Aus Papier" (2012) ist von vielen TV- und Konzertauftritten ausgefüllt.
Dennoch dauert es danach rund fünf Jahre bis zum nächsten Longplayer "Das Alphabet Der Anna Depenbusch". Für dieses Album ist sie als Sängerin, Komponistin und Produzentin in Personalunion tätig. Neben einer bis November des Jahres laufenden Tour nimmt sie ab Mai für zwei Monate die Einladung zu einem Stipendium in der Deutschen Akademie Rom an. Die minimalistische Piano-Variante "Das Alphabet der Anna Depenbusch in Schwarz-Weiß" kommt Anfang 2018 auf den Markt. 2019 gründet sie dann mit Liedland ein eigenes Label, wo auch ihr nächstes Album "Echtzeit" erscheint, das sie am 20. Januar 2020 in den Emil Berliner Studios in Berlin als analogen Vinylmitschnitt und ohne Pause vor ausgewähltem Publikum einspielt.
Stilistisch festlegen mag sich Anna Depenbusch nicht. Sie experimentiert mit unterschiedlichsten Sounds und Genres, in dem neben Pop, Jazz, Chanson und Blues auch Country und Disco-Beats ihren Platz finden.
Textlich behandelt sie pointiert die ewigen Gegensätze - und Gemeinsamkeiten - von Mann und Frau. "In meinen Liedern beschreibe ich Stimmungen und Gefühle, wie ich sie in mir wahrnehme," erläutert die Hamburgerin ihre Vorgehensweise. "Eben meine eigene Mathematik der Dinge."
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