laut.de-Kritik
Bei all den Tanzeinlagen sitzt doch jeder Ton richtig.
Review von Alexander CordasAtomic Kitten dementieren erst einmal noch, dass es mit dem Girlie-Trio aus sei. Eine längere Pause wollen sie einlegen, derweil Jenny Frost und Liz McClarnon bereits Plattenverträge über jeweils ein Solo-Album in der Tasche haben.
Natasha Hamilton verhalf erfolgreich einem neuen Erdenbürger auf die Welt, somit sind die Aussichten für weitere Kitten-Pläne in absehbarer Zeit eher schlecht. Den Fan wollen sie mit vorliegender DVD über die Auszeit hinweg trösten.
Der Aufbau der Disc ist zwiegespalten. Den ersten Part bestreiten die drei Damen live. In der Wemley Arena stieg am Schalttag des Februars 2004 ein Konzert vor imposanter Kulisse. Hamilton, Frost und McClarnon performen professionell, die Begleitband gibt sich keine Blöße, was auch auf den auffallend perfekten Gesang der Drei zutrifft. Das lässt natürlich den Verdacht aufkommen, dass hier im Nachhinein noch eifrig das Soundbild aufpoliert wurde.
Es ist schließlich kaum anzunehmen, dass bei all den Tanzeinlagen jeder Ton richtig sitzt. Diverse Klamottenwechsel gehen in Rekordzeit über die Bühne. Das soll gut aussehen und tut es auch in den meisten Fällen, nur was die Damen (oder die Style-Berater) sich bei den Babydoll ähnlichen Windelkostümen dachten, werden die Verantwortlichen mit ins Grab nehmen. Fürchterbar.
Die Menüführung lässt keine Wahlfreiheit bei der Sprache. So muss durchgehend mit Englisch vorlieb genommen werden, was wohl nicht unbedingt jedermanns Sache ist. Part zwei der DVD beinhaltet alle 18 Videos, die Atomic Kitten innerhalb von lediglich vier Jahren abgedreht haben. Ein kleines Fan-Bonbon taucht dort mit der Original-Version von "Whole Again" und dem bislang unveröffentlichten Clip zu "Cradle" auf, beide noch mit Ex-Kitten und Jungleshow-Siegerin Kerry Katona.
Ärgerlich, dass bei der Verpackung - das Cover bietet ein grauslig pixeliges Live-Bild - und der Ausstattung nicht die große Kreativität das Sagen hatte. Die Suche nach Extras bleibt erfolglos, und auch der Sound im dünnen 2.0 Stereo hätte durchaus opulenter ausfallen dürfen. Wie eine schöne DVD aussehen soll, haben Atomic Kitten bereits mit der "Right Here Right Now"-DVD bewiesen, die Features und einen super DTS-Klang bereit hält, die der "Greatest Hits Live" leider abgehen.
Das riecht verdächtig nach nochmals Kohle abgreifen und gut ist. Wenn Atomic Kitten auf DVD sein muss, dann doch lieber das ältere Teil, "Greatest Hits Live" taugt allenfalls für diejenigen, die alles von den Kätzchen besitzen müssen.
Noch keine Kommentare