laut.de-Kritik

Mit dieser Stimme hat jede Rockband eine Zukunft.

Review von

"Mehr Psychedelica und mehr R'n'R-Piano", so wollten sich Beady Eye nach dem Oasis-Split neu ausrichten. Klingt nicht sonderlich dramatisch. Doch das Hörerheer spaltet sich gerne - gerade wenn große Bands sich neuformieren (siehe Rage Against The Machine oder At The Drive-In) - in Fans und Hater.

"Four Letter Word" marschiert zu Beginn breitbeinig durchs Stadiontor, der Opener rockt sich mit psychedelischer Gitarrenhook fest. Und was die Nummer verspricht, hält der Rest durch: Die Scheibe bietet mehr gute als schwache Tracks (die teilweise noch zu Oasis-Zeiten geboren wurden).

Das liegt einerseits an der satten Gitarrenarbeit: Es funktioniert also auch ohne Noel. Erwähnenswert sind die angenehm angeraute Gesamtproduktion und die kurzen, knackigen Gitarrensoli, die wie gewohnt mit erstaunlich wenigen Noten auskommen.

Der Titel "Beatles And Stones" wirkt geradezu wie ein stilistisches Manifest. Auch "The Beat Goes On" und andere Songs leben vom Beatles-Erbe.

Auf der anderen Seite lullt der Midtempo-Rhythm'n'Blues mit Harp, Rassel und coolen Chords namens "Wind Up Dream" ein - mit die lässigste Nummer des Albums. Das sollte den Geschmack von Keith Richards und Ron Wood ziemlich genau treffen.

Einzig ein Hit von Oasis-Ausmaßen drängt sich nicht auf, obwohl es Kandidaten gäbe: "The Roller" will Hymne sein, und auch das episch veranlagte "The Morning Son" erinnert an die Zeit mit Noel.

Doch Beady Eyes größtes Pfund bleibt am Ende des Tages Liam: Auch wenn sein Organ stets von mächtig Hall geboostet wird, mit dieser unverwechselbaren Stimme hat jede Rockband eine Zukunft.

Trackliste

  1. 1. Four Letter Word
  2. 2. Millionaire
  3. 3. The Roller
  4. 4. Beatles And Stones
  5. 5. Wind Up Dream
  6. 6. Bring The Light
  7. 7. For Anyone
  8. 8. Kill For A Dream
  9. 9. Standing On The Edge Of The Noise
  10. 10. Wigwam
  11. 11. Three Ring Circus
  12. 12. The Beat Goes On
  13. 13. The Morning Son

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7 Kommentare

  • Vor 13 Jahren

    Wenn die Mitglieder von Beady Eye nicht durch Oasis Berühmtheit erlangt hätten, würde das kein schwein hören. Liams Stimme ist und bleibt genial, aber das alleine reicht nicht. Die Songs sind durchweg langweilig und nichtssagend, so wie man sich schlechten britpop vorstellt und so wie ihn unzählige indiebands heutzutage schreiben.

    Die sollen in Rente gehen, damit würden sie sich und dem rest der welt einen großen gefallen tun.

  • Vor 13 Jahren

    Album ist zwar nicht der Überflieger, aber nach dem 1. Hören bleiben doch einige Songs wie "The Roller" und "The Morning Son" hängen. Album klingt meiner Meinung nach wie ne B-Seiten Compilation von Oasis. Gut aber nicht überragend. 3 Sterne sind okay!

  • Vor 13 Jahren

    Habs noch nicht gehört, bin gespannt wie Flitzebogen.

  • Vor 13 Jahren

    Oasis ist nicht gerade jedermann's ding, genau wie Beady Eye. Ich denke dass Oasis-Fans das Album gut anhören können aber gewisse Dinge vermissen die Noel eben zu den Oasis-Alben beigetragen hat. Gute Texte beispielsweise.
    Die ersten beiden Alben waren bekanntlicherweise und kaum umstritten die besten von Oasis. Und der einzige (!) Songwriter? Noel.

  • Vor 13 Jahren

    ja, nicht sonderlich aufregend. trotzdem gut, seine stimme zu hören.

  • Vor 13 Jahren

    Bin seit Jahren riesiger Oasis Fan und war jetzt schon seehr gespannt auf Liams arbeit. Und ich muss sagen, "well done, Mate!" Beady Eye ziehen sich ziemlich gut aus der Affaire! Klar, sind wieder ein paar Lückenfüller dabei, aber es sind in der Tat mehr gute als schlechte Lieder auf der Platte. Teilweise gehts ja sogar gut in Richtung Hard Rock und überhaupt, Songs wie 'The Roller' gefallen sofort und erinnern an ein frisches 'Instand Karma'. Nee, bin ich zufrieden mit! Das Album ist in jedem Falle gut genug, um noch einen Nachfolger zu fordern (der sowieso kommt) und dann bestimmt mit komplett frischem Material.
    Jetzt warte ich auf Noel :)