laut.de-Biographie
Boss Hog
Das Aushängeschild von Boss Hog ist zweifellos Christina Martinez. Als kleine Annekdote am Rande sei angemerkt, dass ein gewisser Henry Rollins die damals 13-jährige als Sängerin engagieren will. Der lapidare Kommentar des Girlies: "Danke nein, ich werde ein Star!"
Boss Hogs Werdegang - gegründet 1989 in New York - ist unweigerlich mit dem Namen Jon Spenceir verbunden. Spencer, der damals noch in der Washingtoner Noise-Combo Pussy Galore die sechs Saiten malträtiert, überredet Martinez bei Pussy Galore einzusteigen. Die Band zerstreitet sich allerdings über die Megasumme von 5000 Dollar und ist seit 1990 Geschichte.
Der Name Boss Hog (einem Motorradmagazin entliehen) kommt auf, als man die Möglichkeit hat, vor großem Publikum im legendären CBGB's zu spielen. Die Show wird ein voller Erfolg. Christinas Idee im Evakostüm aufzutreten, hat seinen Teil sicher beigetragen.
Rockig, mit starkem Hang zum Punk, so ungefähr lässt sich der Boss Hog-Sound beschreiben. 1990 erscheint das Debüt "Cold Hands", das neben Martinez und Spencer noch Kurt Wolf, Pete Shore Charlie Ondras und Jerry Teel
im Line-up listet. Doch dieses Gefüge hält nicht lange. Ondras stirbt zudem 1992 an einer Überdosis.
Die neue Schlagzeugerin Hollis Queens lernt Martinez auf einem Flohmarkt kennen. Kurz zuvor hatte Hollis von einem Bekannten ein Set geschenkt bekommen ("with a large blood spot on the bass drum"). Beste Voraussetzungen also, um bei Boss Hog anzufangen.
1993 wenden sich Boss Hog mit der "Girl+"-EP ein wenig vom Krach ab. Melodien stehen mehr denn je im Vordergrund. Erst 1995 folgt das Major-Debüt "Boss Hog". 1996 haben Boss Hog einen Cameo-Auftritt im Streifen "Joe's Apartment".
Die versöhnliche Trendwende setzt sich im neuen Jahrtausend fort und mit "Whiteout" erscheint 2000 das bis dato das poppigste und groovigste Material, das die Amis aufgenommen haben. Beibehalten wird natürlich der Martinez-Sex-Effekt, denn was bitteschön sollte diese Frau, die mittlerweile mit Spencer verheiratet ist, verstecken?
2008 spielt die Band in New Jersey ihren ersten Livegig seit acht Jahren, auch Europa steht in der Folge auf dem Tourplan. Ab 2010 wird es dann wieder still um Boss Hog. Das nächste Lebenszeichen folgt erst 2016: Im Mai kündigen sie die EP "Brood Star" für Juli an.
Das erste gemeinsame Full Length-Album seit 17 Jahren, "Brood X", folgt 2017. Anno 2016 stehen neben Maretinez und Spencer nach wie vor die Longtime-Members Jens Jurgensen (Bass) und Hollis Queens sowie Keyboarder Mickey Finn (seit 2009) im Line-up.
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