laut.de-Kritik

Die Amis spulen keinen Meter mehr ab als nötig.

Review von

Etwas mehr als zwei Jahre sind seit "Warpaint" vergangen, und schon wieder kehren Buckcherry mit einer neuen Platte auf einem neuem Label zurück. Dass bei Earache nicht mehr ausschließlich Lärmfetischisten unter Vertrag stehen, wissen wir spätestens seit Those Damn Crows.

Doch zurück zum Thema: Auf "Hellbound" liefern die Jungs um Sänger Josh Todd zehn gewohnt coole Rocksongs ab, die schnell ins Ohr und direkt in die Füße gehen. Eigentlich kein Grund zur Klage, und für mich als Fan somit FAST eine klare Kaufempfehlung. Aber eben nur fast. Denn bei der Scheibe bricht trotz Sommer- und Sangria-Feeling keine heillose Begeisterung aus.

Woran das liegt? Schwer zu sagen. Irgendwie wurde "Hellbound" nicht der große Wurf. Klingt zwar alles fett produziert, aber eben auch zu glatt. Die Balladen sind zwar gut, aber nicht außergewöhnlich. Und man wird nie den Eindruck los, dass die Amis ihr Ding allzu routiniert herunterzocken.

Nicht falsch verstehen, auf "Hellbound" finden sich keine wirklich schwachen Songs. Der Opener "54321" drückt sofort aufs Gas und macht genau wie "Here I Come" richtig Dampf und Laune. "So Hott" passt gut zu sommerlichen Temperaturen, und der Titeltrack stampft im besten AC/DC-Beat daher.

Mit relaxtem Groove und sarkastischem Text fällt "Gun" etwas aus dem Rahmen, genauso wie das funky soulige "No More Lies" mit seinem richtig starken Refrain. An Abwechslung mangelt es der Scheibe also auch nicht gerade. Dennoch bleibt am Ende der Eindruck, dass Buckcherry keinen einzigen Meter mehr abspulen, als sie müssen.

Eine Nummer wie "Junk" bleibt kaum in Erinnerung. "Wasting No More Time" tut keinem weh, mehr nicht. Die Ballade "The Way" ist nett, aber nett ist eben ... well, you know. Bleibt der Rausschmeißer "Barricade", der zwar in Ordnung geht, aber als letzte Nummer unpassend wirkt. Man hätte bei Buckcherry schon eine Schippe mehr erwarten dürfen.

Trackliste

  1. 1. 54321
  2. 2. So Hot
  3. 3. Hellbound
  4. 4. Gun
  5. 5. No More Lies
  6. 6. Here I Come
  7. 7. Junk
  8. 8. Wasting No More Time
  9. 9. The Way
  10. 10. Barricade

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