laut.de-Kritik
An Nine Inch Nails gibt es nichts zu verbessern.
Review von Michael EdeleÜber zu wenig Abwechslung kann sich Buckcherry-Fronter Josh Todd kaum beschweren. Ende 2017 war er noch mit Josh Todd & The Conflict und dem Album "Year Of The Tiger" unterwegs. Nun steht mit "Warpaint" das Album seiner Hauptband in den Startlöchern.
Buckcherry-Gitarrist Stevie D. war am vermeintlichen Soloalbum ebenfalls beteiligt. Der musikalische Output der beiden Herren ist ganz schön hoch und auch qualitativ lässt sich nicht viel meckern. Außer vielleicht, dass der Opener und Titelrack ein bisschen mehr Feuer unterm Arsch hätte vertragen können.
Dennoch: Meckern auf hohem Niveau, denn die Nummer kommt extrem breitbeinig und lässig - was das fehlende Tempo nicht vergessen macht, aber zumindest entschuldigt. Zumal sich Josh bereits die halbe Lunge aus dem Hals brüllt.
Das etwas sperrige "Right Now" könnte anschließend eine Diskussion über die Anordnung der Stücke eröffnen, und die Coverversion von Nine Inch Nails "Head Like A Hole" macht es nicht besser. An sich gelingt die Version nicht schlecht, aber an der Nummer gibt es schlicht und ergreifend nichts zu verbessern.
Dass Balladen definitiv eine ihrer Stärken sind, zeigt das wunderschöne "Radio Song". Natürlich hört man die obligatorischen Streicher, überfrachtet wirkt der Song trotzdem nicht. Zumal er auch alleine auf der Akustikgitarre bestens funktionieren würde. Dasselbe trifft auf die nicht ganz so starke Ballade "The Hunger" zu.
Die andere Seite der Medaille mit amtlich rockenden Songs kommt auf "Warpaint" für meinen Geschmack aber etwas zu kurz. "Bent" macht in dieser Beziehung alles richtig, und auch "Closer" und das finale "The Devil's In The Detail" lässt kaum Wünsche offen.
Die berühmten Filler bleiben dazwischen aber nicht aus - wenn die beiden Buckcherrys tatsächlich der Meinung sind, in relativ kurzer Zeit gleich zwei Alben zu veröffentlichen, dann sollten diese auch richtig knallen.
1 Kommentar
Was habe ich das Debut damals gefeiert; jetzt schon 20 Jahre her. Danach kam viel, manches war OK bis gut ("Confessions") anderes, und leider vieles, war eher weniger zwingend.