Porträt

laut.de-Biographie

Buckcherry

Ursprünglich ruft Sänger Joshua Todd die Band unter dem Namen Sparrow ins Leben. Um aber Verwechslungen und Probleme mit Sparrow Records zu vermeiden, schwenkt er bald auf Buckcherry um.

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Zur Namenswahl gibt es zwei Geschichten. In der einen steht eine Transe aus Joshs Bekanntenkreis im Mittelpunkt und Pate für die Band. Da die Jungs ebenfalls mal gerne zu Lipgloss und Kajal greifen, erscheint ihm der Name Buckcherry durchaus passend. Der anderen Version nach soll ein Wortspiel aus dem Namen der Gitarrenlegende Chuck Berry den Ausschlag gegeben haben. Entscheidet selbst ...

Gitarrist Keith Nelson ist der erste im Bunde. Auf ihn trifft Josh schon 1996. Zusammen mit Drummer Devon Glenn und Basser Jonathan 'J.D.' Brightman legen sie in einem alten, heruntergekommenen Proberaum los. Zunächst spielen sie sich live mehr oder minder erfolglos den Arsch ab.

Ein paar Auftritte vor diversen Labelvertretern später setzen sie jedoch ihre Unterschriften unter einen Deal mit Dreamworks Records und veröffentlichen im April 1999 ihr selbstbetiteltes Debüt.

Der erdige Rock'n'Roll irgendwo zwischen AC/DC, Aerosmith und den Black Crowes scheint genau den Zeitgeist zu treffen. Das von Terry Date (Overkill/Pantera/Deftones) und Steve Jones (Ex-Gitarrist der Sex Pistols) produzierte Album geht ab durch die Decke.

Passend dazu schickt sie das Label anschließend mit KISS in Europa auf Tour. Buckcherry scheinen die neuen Superstars zu sein. Für "Time Bomb" arbeiten sie mit Produzent John Travis (Kid Rock/Econoline Crush) zusammen.

Das Album erscheint Ende März 2001 und steigt direkt in die Billboard Charts ein. Allerdings legt sich die Euphorie recht schnell wieder, denn die Scheibe verkauft mit Mühe und Not 100.000 Einheiten. Im Vergleich zum Debüt bedeutet das keinen großen Erfolg.

Buckcherry starten eine landesweite Clubtour, in deren Verlauf sich Basser J.D. im August vom Acker macht. Für ihn springt für den Rest der Dates Josh Fleager ein. Im folgenden Januar steigt auch noch Drummer Devon aus. Es sieht nicht gut aus.

Buckcherry - Hellbound
Buckcherry Hellbound
Die Amis spulen keinen Meter mehr ab als nötig.
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Ende April spielen Josh und Keith zusammen mit den ehemaligen Gunners Slash, Duff McKagan und Matt Sorum auf einem Tribute-Gig für den verstorbenen Ex-Ozzy Osbourne/Mötley Crüe-Drummer Randy Castillo, bei dem auch Aerosmith-Fronter Steven Tyler auf der Bühne steht.

Josh wird kurzfristig mit den später ins Leben gerufenen Velvet Revolver in Verbindung gebracht. Obwohl daraus nichts wird, sind Buckcherry anschließend erst einmal Geschichte.

Sowohl Josh als auch Keith haben bald ihre eigenen Projekte am Start und liefern mehrere Gastbeiträge ab. Allerdings hat nichts wirklich Hand und Fuß. Im Januar 2005 wollen es die beiden noch einmal wissen und reaktivieren Buckcherry.

Zusammen mit Basser Jimmy 'Two Fingers' Ashurst, Gitarrist Steve D. und Drummer Xavier Muriel geben sie im Vorprogramm von Molly Hatchet Anfang August ihr Reunion-Debüt und spielen danach auf dem Summer Sonic-Festival in Japan mit Slipknot, Deep Purple und Nine Inch Nails.

Nach Japan kehren sie im November noch einmal zurück, um dort für Mötley Crüe zu eröffnen. Im April 2006 legen Buckcherry in den Staaten ihr drittes Album "15" vor. Einmal mehr schlägt die Band mit ihrer Veröffentlichung ein.

Wenig später stehen sie schon beim nächsten Majorlabel Atlantic unter Vertrag. Das Album verkauft sich in den USA nach wie vor wie blöd. In Europa kann man die Scheibe ab Ende Oktober erstehen. Zwar interessiert man sich hier lange nicht so sehr für die Band wie jenseits des großen Teichs. Das bleibt den Jungs aber ziemlich egal.

Die Single "Crazy Bitch" avanciert zum Dauerbrenner. Vor allem als Klingelton bricht sie alle Rekorde. Die Arbeiten zu "Black Butterfly" laufen also ganz entspannt ab. Der Track "Too Drunk (To Fuck)" hat zwar nichts mit dem gleichnamigen Song der Dead Kennedys zu tun, ist aber auf dem besten Weg, den Erfolg von "Crazy Bitch" zu wiederholen.

Nachdem sie im September 2009 bereit "Live & Loud 2009" veröffentlicht haben (das leider nur als Import erhältlich ist), erscheint Ende des Jahres noch "15/Black Butterfly" als Doppelpack. Zusätzlich zu den beiden CDs gibt es eine Bonus-Disc mit bislang unveröffentlichten Demos, Akustik- und Liveversionen.

Dann ist die lange Wartezeit aber endlich um. Mit "All Night Long" gibt es Mitte Juli 2010 endlich wieder neues Material zu hören. Und nun wollen sie es wirklich wissen und stellen sich zusammen mit Hellyeah und All That Remains auf der Jägermeister Tour Abend für Abend auf die Bühne. Und tatsächlich bestehen sie auch locker vor einem Publikum, das sonst härtere Koste gewohnt ist.

Und diesen Spaß an härteren Klängen hört man auch "Confessions" 2013 an, wobei sich auch ihr Händchen für große Stadion-Melodien nicht verloren haben. Während Buckcherry auf der "Fuck"-EP 2014 noch mit der US-untypischen - weil für's Radio ungeeigneten - Lyrik und Härte überraschen, zeigen sie sich auf "Rock N' Roll" im August 2015 leider viel zu handzahm, um wirklich zu begeistern.

Das scheint auch Josh Todd so zu sehen, denn nachdem zwei Jahre ohne weitere Veröffentlichung von Buckcherry ins Land ziehen, macht er mit Gitarrist Stevie D. einfach das Nebenprojekt Josh Todd & The Conflict auf. Das Duo veröffentlicht im September 2017 das Album "Year Of The Tiger" und scheren sich dabei einen Dreck um künstlerische Grenzen. Der Wille Musik zu veröffentlichen scheint aber nicht abzureißen, denn bereits Anfang 2019 liegt mit "Warpaint" das nächste Buckcherry-Album in den Regalen.

Die Corona-Pandemie schmeißt dann natürlich alle Touraktivitäten über den Haufen, und so bleibt wohl genügend Zeit fürs Songwriting: "Hellbound" erscheint mit zehn neuen Songs im Juni 2021 und klingt für Buckcherry-Verhältnisse allerdings doch etwas zu routiniert.

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Rock am Ring, 2014 Die Rock-Posse aus L.A. am Nürburgring.

Die Rock-Posse aus L.A. am Nürburgring., Rock am Ring, 2014 | © laut.de (Fotograf: Bjørn Jansen) Die Rock-Posse aus L.A. am Nürburgring., Rock am Ring, 2014 | © laut.de (Fotograf: Bjørn Jansen) Die Rock-Posse aus L.A. am Nürburgring., Rock am Ring, 2014 | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Die Rock-Posse aus L.A. am Nürburgring., Rock am Ring, 2014 | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger)

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