laut.de-Kritik
Musikalisch gesehen kommt hier jeder auf seine Kosten.
Review von Nela PavlovicDie Fülle von 16 Songs erschlägt einen fast. Dafür sind sie eher kurz. "Just A Little Heartache" und "Gettign Funky" entstammen komplett eigenen kreativen Künsten, Camen schrieb die Texte und komponierte die Musik. Mit Ausnahme des vorletzten wirkte er an Text und Musik aller Tracks mit.
Wahnsinn ist die Stimme, die sich in vielen Songs wie die von George Michael, und zwar aus den guten alten Wham!-Zeiten, anhört. Kompliment, der Junge ist ja auch sehr lange als Imitator durch die Länder gezogen. Das allein macht aber nicht die Qualität der Scheibe aus. Produktionstechnisch ist die Platte perfekt. Eigentlich ist sie schon bisserl überproduziert. Perfekte Stimme + perfekte Musik = perfektes Ergebnis? Jein. Der Haken an so viel Perfektion ist, dass jedes Element für sich gut klingt, aber die Kombination eben gesichtslos rüberkommt.
Musikalisch gesehen kommt jeder auf seine Kosten, denn auf die Pop-Basis gibt Camen immer etwas Neues drauf. Angefangen mit dem typischen Boygroup-Sound gehts über Soul und R'n'B zu Teddy-Bär-Kuschel-Sounds im recht proportionalen Verhältnis. Boygroup-Sound klingt in sieben, Groove-Beats klopfen in vier und Kuschel-Melodien bezirzen in fünf Titeln. Der Gesamteindruck ist aber doch recht perfektionistisch.
(Diese Platte ist bisher nur in der Schweiz erschienen.)
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