laut.de-Kritik
Mit der Urgewalt einer wütenden Raubsau ...
Review von Michael EdeleDass die Schweizer Cataract ihre Wurzeln tatsächlich im Hardcore haben, merkte man dem Vorgänger "With Triumph Comes Loss" eigentlich schon kaum mehr an. Wer auf Kategorisierungen jeglicher Art besonderen Wert legt, hat aber bei den Schweizern eh nichts zu suchen. Die neue Scheibe gibt einfach ordentlich auf die Fresse, wie man das nun nennt, ist doch eigentlich scheißegal.
Leise und bedrohlich schleicht sich "Kingdom's Rise" von hinten an, um sich langsam aber sicher über dich herzumachen. Könnte dieser Einstieg noch von Bolt Thrower stammen, bricht "War Of Cultures" mit der Urgewalt einer wütenden Raubsau über dich herein. Manche Thrash-Combo könnte sich bei den Jungs noch ein Stück abschneiden, so sehr gehen Cataract zur Sache. Ein ordentlicher Moshpart in der Mitte, und fertig ist die Sache.
Während Songs wie "On This Graveyard" und vor allem "March With Your Battleforce" an die alles vernichtende Kraft von Dampframmen der Marke Bolt Thrower erinnern, müssen sich Slayer fast schon die Frage gefallen lassen, warum Tracks wie "Denial Of Life", "Sacrificed For The Wealth" oder "Definition Of The Sacred" auf keiner ihrer Platten aufgetaucht sind. Vor allem das Solo bei "Denial Of Life" könnte tatsächlich von Kerry King stammen.
Das komplette Album ist eigentlich ein herrliches Schlachtfest, und sogar Bay Area-Fanatiker wie ich kommen aus dem Mitmoshen gar nicht mehr raus. Einige Riffs aus "Legions Of The Gates" oder dem abschließenden "For Their Sins" könnten genauso gut von Abandoned stammen, und ich muss mich schon schwer beherrschen, um nicht mit massivem Air-Drumming aufzufallen.
"Kingdom" ist auf jeden Fall ein derbst brutales Album, das man sich als Krachfanatiker unbedingt ins Regal stellen sollte. Wer sich jetzt noch einen Spaß machen will, zählt mal, wie oft Fedi ein ähnliches Geräusch wie "üägh" macht. Ich habe die Schweizer noch nie verstanden ...
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