laut.de-Biographie
Champagne Champagne
Fällt der Bandname der drei Quatschköpfe aus dem Nordwesten Amerikas, tun sich eine Vielzahl von Genre-Auflistungen auf: Sie verbinden 80s New Wave mit Rock, streuen Disco- und Emo-Elemente ein und köcheln mit ihrer Mixtur aus Tropical Trip Hop und Punk-Rap-Shoegaze ein ganz eigenes Süppchen. Wie man all das unter einen Hut bekommt? Eigentlich gar nicht. Deshalb glänzt das Trio vor allem mit seinen Live-Auftritten.
Seit dem Jahr der Lehman Brothers-Pleite geistert Rapper Pearl Dragon mit Langzeit-Kumpan Sir Thomas Gray in den Szene-Clubs Seattles umher. Musik machen die zwei MCs schon lange zusammen. Doch als sich der ehemalige Drummer der Post-Hardcore-Band The Blood Brothers, DJ Gajamagic, mit den zwei Spinnern zusammen tut, entsteht 2008 das Projekt Champagne Champagne.
In Interviews geben sie vordergründig Stuss von sich, was zu dem Lebensstil und der Art ihrer Musik prächtig passt. Um sich vorzustellen, erzählen sie gegenüber MTV, dass sie zwar nicht schwimmen können, dafür aber Hunde lieben. So liegt es auch nahe, auf dem selbstbetitelten Debüt einen Wuffi aufs Cover zu klatschen. So geschehen im Jahre 2009.
"Wir wollen einfach nur gute Musik machen", erklärt Dragon gegenüber einer Lokalzeitung. "Es ist nicht nur Hip Hop oder Rock oder was auch immer. Wir machen Musik, die sich für uns gut anfühlt, und das kann alles sein." Den Vorwurf, von der Hipster Hop-Bewegung zu stammen, dementieren sie heftig.
Mark Gadjahar, so der bürgerliche Name des Tellerdrehers, spielt Tamburin, Keyboard, bedient eine Drum Machine und eine Melodica. Alles um des verrückten Sounds Willen, den sich die drei Weirdos auf die Fahnen schreiben.
Da die Rainy City nun wirklich nicht mit einer großen Hip Hop-Gemeinde prahlen kann, kennen sich die wenigen Künstler untereinander dafür um so besser. Nach einer Tour mit Macklemore spielen Champagne Champagne den Opener für einen Wu-Gig. Das löst Begeisterungsstürme aus, führt aber nicht zu einer größeren Welle seitens der Heads.
Einige Kollaborationen und Auftritte rufen das französische Label Platinum Records auf den Plan. Die ewige Suche nach einer Plattenfirma erledigt sich damit. Diese Zusammenarbeit führt zu der sieben Tracks starken EP "Private Party", die 2012 erstmals auch hierzulande legal erhältlich ist.
Einige Auftritte in unserem westlichen Nachbarland folgen und sorgen auch europaweit für eine kleine aber feine Fanbase. Wobei: "We've got a friend base, not just a fan base", behauptet Gray.
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