laut.de-Kritik

Das Wichtigste: Die Härte ist wieder da.

Review von

Lässt sich eine Band mit dem nächsten Album geschlagene fünf Jahre Zeit, sind die Erwartungen meist ziemlich hoch. Doch obwohl, oder gerade weil Corrosion Of Conformity inzwischen fast ein viertel Jahrhundert durch die Musikszene geistern und schon einige Stile von Hardcore über Thrash bis Blues-Rock durchlaufen haben, weiß man nie genau, was einen am Ende erwartet.

Mit einem astreinen Blues-Intro steigen Pepper Keenan und Co. in den Opener "Stone Breaker" ein, nur um einem kurz darauf ein mächtig groovendes Riff und Peppers markanten Gesang um die Ohren zu schlagen. Auch das darauf folgende "Paranoid Opioid" hat einen guten Drive. Während der Opener noch eine ziemliche Doom-Schlagseite aufweist, geht es hier geradlinig nach vorn.

"In The Arms Of God" klingt sehr roh, frisch und deutlich rockiger bzw. Metal-lastiger als der Vorgänger "American Volume Dealer". Ähnlich wie bei Metallica scheint die Devise gelautet zu haben: Strom auf die Klampfe, Verstärker auf 10 und Aufnahme drücken. Natürlich sind hier noch deutliche Southern Rock-Anleihen zu hören. Aber das entscheidende Element ist die zurückgekehrte Härte.

Die hört man dem an Black Sabbath erinnernden "Is It That Way", "Dirty Hand Empty Pockets/Already Gone" und "Infinite War" deutlich an. Gleichzeitig schrecken COC nicht vor kleineren Experimenten zurück und haben orientalischem Flair ("Rise River Rise") im Gepäck.

Wenn bei "So Much Left Behind" nicht Zakk Wylde und seine Black Label Society grüßen lassen, weiß ich auch nicht, und "The Backslider" erinnert stimmlich ein wenig an den Ozzy-Klampfer. Und auch zu anderen Bands lassen sich leichte Parallelen feststellen. So haben die Herren beim Gitarren-Solo von "World On Fire" gegen Ende des Songs wohl einmal zu oft "Hotel California" von den Eagles gehört.

Das kurze und musikalisch sparsam untermalte "Crown Of Thorns" ist nicht zuletzt dank seiner Hintergrundgeräusche etwas verstörend und wegen Peppers Gesang gewöhnungsbedürftig. Dafür sollte der abschließende Titeltrack wieder versöhnlich stimmen und bei den Fans für zufriedene Gesichter sorgen.

Für die aktuelle Produktion kehrte die Band zu ihrem alten Intimus John Custer zurück, der ihnen einen sehr trockenen, erdigen Sound verpasste. Mit "In The Arms Of God" haben COC vielleicht keinen unsterblichen Klassiker abgeliefert, aber zumindest ein anständiges Stück Rockmusik.

Trackliste

  1. 1. Stonebreaker
  2. 2. Paranoid Opioid
  3. 3. It's That Way
  4. 4. Diry Hands Empty Pockets / Already Gone
  5. 5. Rise River Rise
  6. 6. Never Turns To More
  7. 7. Infinite War
  8. 8. So Much Left Behind
  9. 9. Backslider
  10. 10. World On Fire
  11. 11. Crown Of Thorns
  12. 12. In The Arms Of God

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