laut.de-Biographie
Cortney Tidwell
Sie stammt aus einer Familie mit langer musikalischer Tradition: Der Großvater spielt in der ehrwürdigen Radioshow Grand Ole Opry, ihre Mutter Connie Eaton ist Country-Sängerin, der Vater arbeitet für ein Label. Nimmt man noch den Ort hinzu, in dem Cortney Tidwell aufwächst, Nashville, ist es kaum verwunderlich, dass auch sie in der Musikerbranche landet.
In der Country-Hauptstadt lernt sie aber auch die Schattenseiten des Showbiz kennen. Aufgrund schwerer Depressionen geht die Karriere ihrer Mutter Mitte der 70er Jahre den Bach hinunter, ein Zustand, der sich bis zu ihrem Krebstod 1999 zunehmend verschlechtert. "Den größten Teil meiner Kindheit habe ich in meinem Zimmer verbracht", erinnert sich Tidwell – um ihrer launischen Mutter aus dem Weg zu gehen.
Sie selbst spielt Klavier, um sich abzulenken, hört aber lange Jahre auf, weil sie der Kasten an die Mutter erinnert. Erst spät beginnt sie, an eigenem Material zu feilen. "Ich schreibe Lieder, wenn ich niedergeschlagen bin und keinen Ausweg sehe. Die Stücke für meine erste EP habe ich in der Sterbensphase meiner Mutter und gleich nach dem Selbstmord meines besten Freundes geschrieben. Es war eine finstere Zeit", erklärt Tidwell.
Als großer Fan von Joy Division erhält ihre Musik das Etikett "Country Goth", doch bewegt sich Tidwell eher in den abgerückt experimentellen Klangwelten Björks. Ihr Debüt "Don't Let Stars Keep Us Tangled Up" (2007) erntet entsprechende Vergleiche und viele positive Kritiken. Als Gast ist darauf auch ein weiterer Nashvillianer im musikalischen Exil zugange: Kurt Wagner von Lambchop.
Tidwells zweite Platte "Boys" erscheint im Sommer 2009 und ist ihrem Mann Todd Tidwell sowie den gemeinsamen zwei Kindern gewidmet. Die Scheibe enthält auch ein Stück im Duett mit Jim James von My Morning Jacket.
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