laut.de-Kritik
Für Fans typischen 80er-Jahre Metals.
Review von Michael EdeleCrusher sind nun auch schon lange keine Frischlinge mehr in der Metal-Szene und machen in der Mainzer Umgebung bereits seit einigen Jahren auf sich aufmerksam. Seltsamerweise hat es bislang noch nie zu einem richtigen, offiziellen Album gereicht, weswegen wir bei "Redemption" nun einfach mal vom Debüt sprechen.
Ob das für Robin und seine Jungs nun ein Vor- oder ein Nachteil ist, dass wir uns schon seit einiger Zeit persönlich kennen, lassen wir mal offen. Da er aber ebenfalls nicht nur selber Musiker, sondern auch Redakteur beim Totentanz Magazin ist, wird er die Situation kennen, in der ich mich mit dieser Review befinde. Schließlich möchte man bei aller Kritik auch das nächste Mal noch mit einem Hand- und nicht mit einem Faustschlag begrüßt werden.
Egal, ich bin eh nen Kopf größer, also druff! Der Einstieg mit "Religion (Is Killing God)" ist recht melodisch und hat das Zeug für einen kleinen Ohrwurm. Allerdings dürfte es jedem Anglophilen die Zehennägel bis zum Knie rollen, wenn es um Robins Aussprache geht. Gerade der Refrain ist da auch in Sachen Flow fast schon grenzwertig. Der zweite für meinen Geschmack unangenehme Punkt, der sich leider durch das ganze Album zieht, sind die Drums.
Ohne dem Herrn jetzt all zu sehr ans Bein pinkeln zu wollen, aber oftmals sind die Patterns einfallslos und klingen irgendwie altbacken. Die Strophe von "D.ysfunctional I.dentity D.isorder" funktioniert mit den stumpfen Uffta nicht so wirklich. Fans typischen 80er-Jahre-Metals werden das vermutlich anders sehen und sich auch an diversen Schunkelparts nicht stören. Man darf aber wohl davon ausgehen, dass die straighte Ausrichtung von Crusher durchaus beabsichtigt war.
Doch genug gemeckert, schließlich gibt es auf "Redemption" eine ganze Reihe guter Songs. Das deutlich an Slayer angelehnten "Son Of A Pit" ist einer davon. Auch wenn die Arrangements zunächst ein wenig abrupt erscheinen, geht die Nummer schnell ins Ohr. Mit "The Journey" haben sie sogar sowas wie einen Hit mit dabei. Der Track treibt gut voran und funktioniert von vorn bis hinten schlüssig.
Die raue, markante Stimme von Robin passt jedenfalls sehr gut zum Sound seiner Truppe, und da er mit "Tarlot" auch einen eigenen Fantasy-Roman verfasst, liegt es nahe, die Story auch für einige der Texte zu verwenden. Wer also neugierig geworden ist, sollte mal www.tarlot.de checken.
Mit "Redeemer" verabschieden sich die Mainzer mit einem weiteren starken Song in den Feierabend, der mit seinen Gangshouts vor allem live gut zünden dürfte. Mit einem externen Produzenten, der den Songs ein wenig mehr Struktur verleiht, steckt definitiv noch einiges an Potential in den Jungs.
Noch keine Kommentare