laut.de-Biographie
Curtis Harding
Aus dem Vollen zu schöpfen, kann mitunter auch aufhalten. Soul-Sänger Curtis Harding weiß davon ein Lied zu singen: "Punkrock, Blues, Hip Hop oder Soul? Ich wusste lange Zeit nicht, für welchen Sound ich mich entscheiden sollte", sagt er.
Im amerikanischen Michigan als Sohn einer musikbegeisterten Mutter mit Gospel-Wurzeln geboren, wird Curtis Harding bereits im zarten Kindesalter mit reichlich Musik konfrontiert: "Meine Mutter sang zuhause, in der Kirche und auf der Straße. Sie sang überall. Das färbte irgendwie ab", erinnert er sich.
Auch die ständigen Wohnortwechsel während seiner Kindheit fördern Curtis' Musikinteresse. In jeder neuen Stadt lernt er Leute kennen, die ihm andere Klangwelten präsentieren. So fällt es ihm irgendwann schwer, sich für eine Richtung zu entscheiden. Die Folge: Er probiert sich aus, lernt Gitarre spielen, bringt sich das Singen bei und streckt überall hin seine Fühler aus.
Als sich die Hardings schließlich in Atlanta niederlassen, begräbt Curtis seine Berufspläne als Meeresforscher und setzt stattdessen alles auf die Musik-Karte. Mit Erfolg: Er beginnt, in Bands zu spielen, lernt Leute aus dem Business kennen und erweitert stetig seinen musikalischen Horizont.
Blues, Rock, Hip Hop, Punk, Soul: Curtis Harding probiert alles aus. Dabei ergeben sich Zusammenarbeiten mit Coel Alexander, Joe Bradley (beide Black Lips), Danny Lee (The Night Beats), und Cee-Lo Green. Sogar die die Hip Hopper von Outkast wenden sich an Curtis, als es um das Einsingen einiger Remix-Back-Ups geht.
Zwischen all den Kollaborationen und Engagements findet Curtis Harding immer wieder Zeit, um eigene Songs zu schreiben. Diese fallen jedoch weniger experimentell aus. Vielmehr geht es bei seinen Ideen um die immer noch in ihm pulsierende Leidenschaft für urbane Soul- und Blues-Klänge: "Soulmusik war immer das Fundament. Während mich andere Genres kurzzeitig packten, dann aber auch wieder locker ließen, waren der Blues und der Soul immer da", so der Sänger.
Im Jahr 2014 hat Curtis endlich genug Material zusammen, um den nächsten Schritt zu tun: die Aufnahme eines Soloalbums. Das Werk erscheint in seiner Heimat noch im selben Jahr. Das Album heißt "Soul Power", und genauso klingt es auch: emotionsgeladen und voller Energie. In Deutschland erscheint das Album, das sogar Branchengrößen wie Iggy Pop und Jack White begeistert in die Hände klatschen lässt, im Januar 2015. Auch der Nachfolger "Face Your Fear" findet im Herbst 2017 breite Anerkennung.
Curtis Harding hat alles richtig gemacht. Er hat sich statt für eine Karriere als Meeresforscher für die Musikbranche entschieden. Meeresbewohner, die ihn gerne einmal unter Wasser getroffen hätten, sollten die Hoffnung aber nicht aufgeben: "Vielleicht verdiene ich irgendwann mal so viel Geld, dass ich mir ein U-Boot leisten kann. Dann schaue ich mich da unten genauer um."
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