laut.de-Kritik
Der erfolgreichste US-DJ unterlegt Songs der Rapelite mit neuen Beats.
Review von Stefan JohannesbergDiese Platte hat sich in den USA während der ersten Woche knapp 240.000 Mal verkauft. Doch nachdem ich das Album intensiv unter die Lupe genommen habe, frage ich mich wieder einmal, wie die Geschmacksnerven der amerikanischen Rapfans so verlaufen. Egal ob Jay-z, Ja Rule, Nelly oder wie sie alle heißen, die meisten Werke der Hip Hop-Prominenz stoßen bei mir auf geschlossene Ohren.
Zu flach und drucklos kommen die Beats daher, selbst wenn die Skills und Lyriks zuweilen in Ordnung sind (Jay-Z). Leider dominiert dieser Sound auch den zweiten Teil von "The Professional". DJ Clue und Producer Ken Duro haben hier keine gute Arbeit geleistet, obwohl sich die gesamte Rapelite die Klinke in die Hand drückt.
Dabei geht es eigentlich gut los. Das Remake des Soul II Soul-Klassikers "Back to Life" mit der grandiosen Mary J Blige ist schon der vorweg genommene Höhepunkt der Scheibe. Die nachfolgenden Jay-Z und DMX, können sich wenigstens gegen die einfallslosen Beats behaupten. Etwas, das man von sogenannten emcees wie Beanie Sigel, Trick Daddy, Memphis Bleek oder der Rapperin Trina nicht behaupten kann.
Man stellt fest, dass sich nur die wirklich Besten gegen die unmotivierte Musik einigermaßen erfolgreich zur Wehr setzen. Ob das nun beim okayen "What the Beat" die Herren Eminem und Method Man oder "The Best of Queens" Mobb Deep sind, es trennt sich die Spreu vom Weizen. Interessant ist noch, dass die verfeindeten Pornorapperinnen Lil Kim und Foxy Brown direkt hintereinander auflaufen. Fragt sich nur welcher Teufel DJ Clue geritten hat, als er den letzten Track "Phone Patch" mit Raekwons "Incarcerated Scarfaces" unterlegte. Denn gegen diesen RZA-Beat wirken Clues Songs wie drittklassige Atari-Kompositionen.
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