DJ T - " Boogie Playground"

Lange Zeit begleitete Thomas Koch die Techno-Kultur hauptsächlich in der Rolle des Journalisten. Als Herausgeber des Groove-Magazins verlieh er der elektronischen Musik ein Sprachrohr aus Schrift und Papier. Nach einigen hochkarätigen Releases auf seinem Label Get Physical, steht mit "Boogie Playground" nun sein erster Longplayer in den Plattengeschäften. 13 Tracks, die thematisch um den Dancefloor angeordnet sind, feiern mit funkigem Drive die Disco als Ort der Musik.

Wo der musikalische Bezugspunkt von DJ T liegt, darüber lässt einen "Boogie Playground" nicht lange im Unklaren. Ein Blick auf die Titel genügt, um einige zielsichere Vermutungen anstellen zu können. Ob "Class of 1984", "Rimini" oder "Glitter"; alle verweisen sie direkt auf die erste Hälfte der 80er Jahre. Italo Disco oder Hi-NRG brachten die Tänzer in jenen Tagen zum Grooven. DJ T bedient sich bei deren Erbe und arrangiert alles mit seiner zeitgenössischen Handschrift.

Knackig für den Dancefloor fallen die Produktionen durchweg aus. Mit seinem Tweakin' Disco Mix von Random Factors "After The Tone" oder den Tracks "Electrofied" und "Starlit" gab er uns bereits mehr als nur einen Fingerzeig, wohin die Reise führen würde. Cowbells und sonstige 80er Requisiten finden sich auch auf "Boogie Playground" zu Hauf. Außer "Freemind", das schon seit längerem im Maxi-Format Verbreitung fand, serviert Thomas Koch durchweg neues Material.

Für alle DJs heißt es bei diesem Album: bedenkenlos zugreifen. Doch was des einen Freud, ist des anderen Leid. Wer ein Album sucht, das thematische Bögen spannt, Höhen erklimmt und Täler durchschreitet, der ist mit "Boogie Playground" nicht ganz so gut beraten. Konsequent nimmt DJ T die Tanzfläche ins Visier und lässt sie über die volle Spielzeit nicht mehr aus den Augen. Dennoch ein Album, das bestens gefällt, vor allen Dingen, wenn man sich ab und an gerne selbst an die Plattenspieler stellt.