laut.de-Kritik
Englischsprachiger Pop/Rock von Schweizer Lehrern.
Review von Clemens BeckerDada (ante portas) sind keine Newbies, was das Showbusiness angeht, aber auch noch keine alten Hasen. Im normalen Leben sind die Rocker immer noch als Lehrer tätig. Mit "Bound For Nowhere" präsentiert das Schweizer Quintett sein zweites Album. "Bound For Nowhere" ist vielleicht nur gut produziert, aber es besticht durch nette, klanglich harmlose Unterhaltsamkeiten und ist insgesamt ziemlich fett geraten. Zwischen seichten Balladen, Rock-Liebesliedern und psychedelischen Schreddel-Songs über zu lange Hälse findet der Hörer alles, was das Rockerherz begehrt.
Schade allerdings, dass dem aufmerksamen Zuhörer zwangsläufig auffallen muss, dass die Tempoleiste für Rock zu weit unten angelegt ist. So schwanken die ersten sieben Tracks immer um einen Mittelwert im unteren Drittel, steigt dann beim düsteren "Lil' Kitty" kurz und sprunghaft an, versingt dann aber sofort wieder im schleichenden Sumpf der Gemächlichkeit. Bis der Rhythmus endlich mit "I'm A Lover" langsam wieder ins Rollen kommt, wie es sich für anständigen Pop Rock gehört.
Tempomäßiger Höhepunkt auf der Platte ist zweifelsohne "Neck". Der etwas zweifelhafte Text handelt von einem Hals, der vom vielen nach Frauen Umdrehen schon viel zu lange ist. Eingepackt in lustig frickelnde Gitarren verbreitet das allgemein gute Laune und regt zum Mitsingen und durchs Büro Rocken an.
Auch was die Klangfarben der einzelnen Tracks angeht, ist Abwechslung geboten. Mal traurig-melancholisch, dann verliebt/sexy, psychedelisch oder philosophisch bis rebellisch anmutend klingt die Platte in ihren verschiedenen Stationen und langweilt in keinem Moment. Besonders positiv ist das Booklet aufgefallen, das mit kompletten Lyrics und netter Aufmachung viel Freude bereitet.
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