laut.de-Kritik

Die Erben von Public Enemy pimpen das System.

Review von

Old School-Heroes des Polit- und Message Rap wie Chuck D, Paris oder Krs-One standen für Dead Prez Pate. Ganz klar. Doch Stic und M1 propagandieren auf ihrem zweiten Studioalbum "RBG" keine Fight The Power-Hymnen fürs weiße Ralph Nader-America, sondern orientieren sich mit Hood- und Street Knowledge eher an 2Pac zu dessen Black Power-Zeiten.

Auch musikalisch gehen Dead Prez andere Wege als Alternativ-Acts wie Public Enemy oder die Beastie Boys, die oft mit dem politischen Punk-Spirit kokettierten. Das Duo aus Florida paart dagegen Outkast'sche Songstrukturen mit dem Afrika-Vibe einer Erykah Badu und der Street Credibility von N.W.A..

Die Bedeutung des "Revolutionary But Gangsta"-Titels klären Dead Prez bei dem Opener-Duo "Walk Like A Warrior" und "I Have A Dream, Too" auf. Beim arabisch angehauchten, rasent gerappten Krazie Bone-Feature "Walk Like A Warrior" lautet das Credo: "You holdin' a magnum? Use it for freedom!". Und auf der Martin Luther King-Hommage "I Have A Dream, Too" heißt es über stilechten G-Funk-Sound eines Bobby Digitals: "We turn drive bys revolutionary."

Als Mittelpunkt des Albums fungiert jedoch das dreifache "Helly Yeah (Pimp The System)", von denen der überraschende Remix mit Jay-Z gewinnt. Das Fundament bildet ein nach vorne preschender Drum-Rhythmus, unterstützt von Cypress Hill-Gitarrenriffs. Stic und M1 erzählen darüber, zu welchen Taten arme Menschen fähig sein können. Der Jigga flowt wie gewohnt superb und lässt sich auf der Suche nach etwas Essbarem von den Cops grün und blau schlagen. "Now the police, got me in the middle of the street. Trying to beat me blue, black and orange. I'm like hold up, who you smacking on? I'm only trying to eat what you snacking on."

Zum Schluss erläutert Stic den Unterschied zwischen Gruppen wie Public Enemy und Dead Prez selbst: "Wir wollen nicht die abgehobene politische Hip Hop-Band sein, wir haben auch andere Seiten. Das Album vermittelt durchaus politische Inhalte – aber eben auf einer persönlicheren Ebene."

Trackliste

  1. 1. Don't Forget Where U Came From
  2. 2. Walk Like A Warrior
  3. 3. I Have A Dream, Too
  4. 4. D.O.W.N.
  5. 5. Hell Yeah (Pimp The System)
  6. 6. W-4
  7. 7. Radio Freq
  8. 8. Fucked Up
  9. 9. 50 In The Clip
  10. 10. Way Of Life
  11. 11. Don't Forget Where U Goin'
  12. 12. Helly Yeah (Remix feat. Jay-Z)

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