laut.de-Kritik
Friede, Freude, Weihnachtsbaum? Mit Monstermix kein Problem!
Review von Daniel StraubWer noch immer kein Weihnachtsgeschenk und vor lauter Einfallslosigkeit schon ganz feuchte Hände hat, für den könnte Dr. Motte Hoffnung in letzter Minute sein. Zugegeben, besonders weihnachtlich geht es auf "Monstermix" nicht zu. Macht aber nichts. Techno unterm Weihnachtsbaum ist im 21. Jahrhundert sowieso längst überfällig. Und "Monstermix", auf Mottes neuem Label Proton Records erschienen, bietet ganz im Stile der Best-Of-Weihnachtshits-CDs einen schönen Mix, aus dem immer wieder einige der wichtigsten Clubtracks der letzten Jahre zum Vorschein kommen.
Mal ernsthaft. Wer möchte ohne DJ Rushs zur Hymne gewordenen Klassiker "Motherfuckin’ Bass" leben? Oder aber Alter Egos Megabrett und Abräumer des letzten Jahres "Betty Ford" in seiner CD-Sammlung missen? Richtig, niemand kann das wirklich wollen. Dann schon lieber mit der Weihnachtsmannmütze auf dem Kopf zu den fetten Beats auf "Monstermix" um den Weihnachtsbaum tanzen. Das würde Dr. Motte sicherlich auch gefallen.
Und auch sonst besitzen alle Tracks auf "Monstermix" genügend Dancefloor-Appeal, um dem Rumgehüpfe sportlichen Charakter zu geben. Deejay-Gigolo Terence Fixmer zieht mit "Rage", das auch schon den Weg auf Sven Väths letztjährigen Ibizamix gefunden hat, gewaltig vom Brett. Dem steht Umeks "Gatex" in nichts nach. Der Slowene, der in diesem Jahr mit einem Remix von Depeche Modes "I Feel Loved" zum ersten Mal den Techno Underground verließ, gilt als einer der talentiertesten neuen DJs und Produzenten. Beim letzten Track "Soul On Soul" von System F. featuring Marc Almond nimmt die unverkennbare Stimme des Soft Cell Sängers dem von Thomas Schumacher neu bearbeiteten Beats etwas den Drive und entlässt den so Hörer in eine friedliche Weihnacht.
Dr. Motte legt mit "Monstermix" ein gelungenes Debut auf seinem Label vor, das Hoffnung auf die kommenden Releases macht. Mit einem feinen Gespür für die Entwicklungen der Szene hat er nicht nur Klassiker und Hits gemixt, sondern bietet auch einen Ausblick auf die kommenden Stars der Szene.
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