laut.de-Kritik

Die Bayern geben schnell und derbe auf die Fresse.

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Immer wieder bemerkenswert, wenn sich Bands mit einem Sound identifizieren, dessen Hochzeit sie kaum selber miterlebt haben können. Zum einen, der Beweis, wie nachhaltig die Wirkung des Bay Area Thrashs der 80er war. Zum anderen, ein Beweis für den guten Geschmack von Dust Bolt.

Die Jungs aus Bayern lärmen seit 2006 durch die Szene und konnten schon mit einigen bekannten Acts auf den Brettern stehen. Zuletzt stand eine Tour mit Six Feet Under und Debauchery sowie der Auftritt auf dem Wacken Open Air 2011 auf der Agenda. Nun liegt mit "Violent Demolition" das Debüt vor und orientiert sich ohne wenn und aber an Bay Area-Helden wie Exodus, Testament und Slayer.

Dabei fällt sofort auf, dass die Jungs spieltechnisch absolut auf der Höhe sind, und das Gitarrenduo Lenny und Flo über vier ausgesprochen flinke Hände verfügen. Das zeigen sie nicht nur in diversen rasenden Riffgewittern, sondern auch in den Soli. Zwar orientieren sich die Jungs weitgehend am echten old school Thrash, doch altbacken klingt da nichts.

Auch in Sachen Produktion schaffen sie es, den schmalen Grat zwischen trockenem Old School und Moderne zu beschreiten. Was Lennys Vocals und die musikalische Ausrichtung angeht, fühlt man sich leicht an die Griechen Suicidal Angels erinnert, wobei der Slayer-Touch der Bayern nicht so massiv ausfällt. Dennoch bewegen sich ihre Songs meist zwischen derbe und schnell auf die Fresse und schnell und derbe auf die Fresse.

Wenn bei "Shattered By Reality" im Intro mal akustische Gitarren auftauchen, ist das eine nette Abwechslung, hält aber nicht lange vor. Braucht man ja auch nicht zwingend, denn Dust Bolt klingen einfach frisch, hungrig und authentisch. Allein die Backings wie in "Toxic Attack" könnten ein wenig mehr Aggro sein, und ein kleiner Hit fehlt noch, der die Meute vor der Bühne endgültig zum Kochen bringt.

Auf prominente Unterstützung können Dust Bolt jetzt schon zählen, denn Sepultura-Fronter Derrick Green hat ein paar Gastvocals zu "Deviance" beigesteuert. Coole Sache, haben die Bayern aber eigentlich gar nicht nötig. Denn "Violent Demolition" geht als exzellenter Einstand durch, dem man anmerkt, dass die Jungs noch Luft nach oben haben.

Trackliste

  1. 1. Opulence Contaminated
  2. 2. Violent Absolution
  3. 3. March Thru Pain
  4. 4. Shattered By Reality
  5. 5. Toxic Attack
  6. 6. Into Madness
  7. 7. (When Thy Shall Come) Oblivion
  8. 8. Pleasure On Illusion
  9. 9. Deviance

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