laut.de-Kritik
Die Nähe zu den Onkelz ist nicht zu verleugnen.
Review von Michael EdeleOb Eschenbach nun den leichten Weg oder gerade das genaue Gegenteil gewählt haben, ist eine Frage des Standpunkts. Beim Label des ehemaligen Onkelz' Stephan Weidner unter Vertrag, stehen sie eh schon mal unter Generalverdacht, und da Sänger Riitchy Schwarz stimmlich und textlich nicht gerade Lichtjahre vom W. entfernt ist, ähneln sich Fan- und Hater-Schicht entsprechend.
Die Nähe ist nicht zu verleugnen und doch haben Eschenbach ein eigenes Gesicht, das sich von Weidner und seiner (ehemaligen) Band deutlich unterscheidet. Das macht schon allein die Gitarrenarbeit von Philip Eschenbach deutlich, die weniger mit Deutschrock als mit Alternativ- und gerne auch mal diversen Metal-Riffs arbeitet und straight, geradeaus und mit einem ordentlichen Drive daher kommt.
Ähnlich sieht es auch mit Riitchys Texten aus. Klar finden sich ein paar sprachliche Bilder, die man ähnlich vom Weidner kennt, doch verzichtet der Eschenbach-Fronter auf das Pathos und die gewisse Selbstverliebtheit und scheint seine Themen ein wenig anders zu beleuchten. Parallelen wie in "Die Kraft Zu Träumen" bleiben zwar nicht aus, aber warum alles auf die Goldwaage legen?
Der Einstieg mit "Null Eins" ist musikalisch vielleicht nicht ganz optimal, geht mit dem interessanten Text aber durchaus in Ordnung. "Teufel Im Detail" wäre vielleicht der bessere Opener gewesen, denn der Track setzt sich in Windeseile im Gehörgang fest und macht mit seinem Partycharakter ordentlich was her. Diese Formel geht auch bei den von Philip gesungenen "Tage Voller Sonne" und "Geist Gegen Sucht" bestens auf.
Die rockigen Songs auf "Alles In Allem" sind durch die Bank gelungen, man stolpert nur immer wieder über ein paar schnarchige Backings wie in "Hassliebe", bzw. "Furie Aus Der Hölle" oder wundert sich über manche seltsame Artikulation wie im Chorus von "Renn". Klingt eher nach 'rain', denn nach 'renn'.
Balladeskes wie das eben erwähnte "Renn" oder das abschließende "Die Mit Dem Nebel Ziehn" haben beide mit dem Problem zu kämpfen, dass die Strophen auf den ersten Blick ein wenig dröge erscheinen und erst im Refrain wirklich Fahrt aufnehmen. Das es auch anders geht, beweisen das schöne "Horizont Der Gnade" und auch das schleppend mit einer gewissen Hip Hop-Note beginnende "Rettet Unsere Seelen".
War man auf dem Debüt noch nicht so ganz sicher, ob Eschenbach nun tatsächlich als Band funktionieren, ist "Alles In Allem" eine recht runde Sache geworden, die durchaus für sich allein stehen kann.
9 Kommentare
"Alle Jubeljahre kommt eine Band daher, deren Musik schon beim ersten Hören unter die Haut geht. Eschenbach ist so eine Band." Ne, wat moi. Wenn mir jetzt noch jemand erklären kann, was ein "Deutschrock"-Riff ist und inwiefern sich ein Metal (Heavy, Death, Black?)-Riff davon unterscheidet, ist meine Freude über den nächsten Onkelz-Klon wahrscheinlich perfekt.
"Die Nähe zu den Onkelz ist nicht zu verleugnen."
Tja, von Zeit zu Teit gibt es halt immer noch Idiotenbands, die glauben, die Onkelz hätte musikalisch oder textlich jemals etwas Brauchbares herausgebracht....sie verdienen unser Mitleid.
So groß is die Nähe zu den Onkelz gar nicht. Bei der Band kann es sich durchaus lohnen, mal reinzuhören, wenn man in dem Bereich nicht schon aus Prinzip alles zum Kotzen findet.
Total überbewertete Band . Ohne Weidner würde man die gar nicht wahr nehmen weil es belangloser Deutschrock ist......kann sich gleich zwischen Freiwild und Konsorte einreihen. Braucht kein Mensch der Weidner sollte sich endlich mal Bands widmen mit wirklichem Potenzial. Das Promo-Geblubber ist ja nicht zum aushalten.
Die Band ist nicht supertoll aber auch nicht total schlecht. Kann man durchaus hin und wieder mal hören. Eine gewisse Nähe zu den Onkelz mag vorhanden sein aber bei welcher Deutschrock-Band ist das nicht so? Zumindest sind sie kein reines Onkelz-Plagiat und ich glaube auch nicht das der W ein solches produzieren würde.
@ Catch Nein unser Mitleid verdienen eher Leute wie du, die aus Neid und Hass gegen die Onkelz ständig dumm rumsülzen. Es wäre doch viel einfacher das Thema zu ignorieren statt in peinlicher Art und Weise seinen dummen Senf dazu zu geben. Du magst die Onkelz nicht? Schön - musst du ja auch nicht. Aber wen interessierts? Keine Sau!