Porträt

laut.de-Biographie

Exhumed

Als Matt Harvey (Gitarre, Vocals) und Col Jones (Drums) 1991 Exhumed gründen, sind sie zarte 15 Jahre alt. Zunächst schlagen sie sich mit den üblichen Besetzungsproblemen herum und bringen es gerade mal auf ein paar Demos, Singles und eine Split-CD namens "In The Name Of Gore" mit Hemdale.

Exhumed - Death Revenge
Exhumed Death Revenge
Jede Menge Spaß mit Morden und Grabräuberei.
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Wie der Name schon erwarten lässt, gibt es von beiden Bands ziemlich derben Grindcore zu hören, wobei Exhumed schon damals mit einer Spur Thrash liebäugeln. Als dann Mike Beams (Gitarre) zum Line-Up stößt und es mit Ross Sewage (Bass, Vocals) komplettiert, treten 1998 auch Relapse Records an die Band heran. Wenig später erscheint "Gore Metal", das einer musikalischen Verneigung vor Carcass gleichkommt. Jedoch gehen sie etwas koordinierter als auf der Split-CD zu Werke.

Schließlich tauscht die Band Sewage gegen Bud Burke (der anscheinend punktgenau und auf Ansage kotzen kann) und schafft es ins Lineup der ersten von Relapse organisierten Contamination Tour. Kaum zurück, geht es wieder ab ins Studio – die Aufnahmen für "Slaughtercult" stehen an. Die Scheibe fällt noch extremer aus als das Debüt. Mit solchem Material ausgestattet machen sich Exhumed auch schnell einen Namen als vorzügliche Live-Band. Durch die USA geht es als Opener für Acts wie Morbid Angel, Deicide oder Soilent Green. Als Headliner verschlägt es sie bald schon nach Kanada und Europa, wo sie unter anderem auch beim Wacken Open Air performen. Sowohl Fuck The Commerce als auch das Obscene Extreme Open Air buchen die Band sogar als Festival-Hauptact.

War "Slaughtercult" produktionstechnisch schon ganz in Ordnung, so holen sich Exhumed für "Anatomy Is Destiny" Neil Kernon (u.a. Cannibal Corpse, Nevermore und Queensryche) ins Boot, der die Metzelorgien des Quartetts perfekt in Szene setzt. Mehr denn je scheinen die Amis einen ähnlichen Weg wie Carcass zu gehen und setzen ihre technischen Fähigkeiten in einer tighten Mischung aus Thrash- und Grindcore-Riffs um, die zusammen mit dem Wechselgesang von Matt und Mike jeden Skalp von der Schädeldecke ziehen.

Als Jones 2003 seinen Hut nimmt, geraten Exhumed allerdings ins Stocken. Zeitgleich verabschiedet sich Burke und nach einigen Reissues auch Gitarrist Beams. Harvey rekrutiert zwar schnell die neuen Mitglieder Wes Caley (Gitarre), Leon del Muerte (Bass) und Danny Walker bzw. kurz darauf Matt Connell (Drums) und versucht die Band zusammenzuhalten, doch im Zuge der Aufnahmen zum Coveralbum "Garbage Daze Re-Regurgitated" stellt er fest, wie ausgebrannt er selbst ist. So legt er eine mehrjährige Pause ein, in der er sich unter anderem bei Dekapitator, Gravehill und Scarecrow beschäftigt.

2010 sind Exhumed jedoch wieder bereit, "zu hacken, zu verstümmeln und zu töten", wie Harvey es in einem Interview mit Gun Shy Assassin formuliert. Bis auf Connell bleibt zum Reunion-Album "All Guts, No Glory" die Besetzung vor der Pause bestehen – für Connell kehrt sein direkter Vorgänger Danny Walker zurück. Als beständig erweist sich dieses Lineup nicht: del Muerte und Walker sind nach nicht einmal zwei Jahren wieder raus, Michael Hamilton und Rob Babcock übernehmen. Und plötzlich ist auch Bud Burke wieder da: Er ersetzt den 2012 scheidenden Caley. Zwei Jahre kommt der nächste alte Bekannte zurück: Ross Sewage füllt die inzwischen schon wieder vakante Bassisten-Position aus.

Dem 2017 erscheinenden "Death Revenge" hört man diese Turbulenzen zum Glück nicht an – Exhumed bringen es sogar fertig, ihr erstes Konzeptalbum zu schreiben. Der technische Fortschritt hält musikalisch dabei weiter Einzug, wobei die Band weder scheut, ihren Grind-Wurzeln gerecht zu werden, noch, neue Elemente zu integrieren. Kurzum: Exhumed bleiben sich treu.

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